Jim Butcher: Die dunklen Fälle des Harry Dresden – Silberlinge [Rezension]

Cover © Blanvalet

Buchinformationen

TitelDie dunklen Fälle des Harry Dresden – Silberlinge
Band5 von 17
AutorJim Butcher
VerlagBlanvalet
ÜbersetzungJürgen Langowski
ISBN978-3-7341-6339-5
Seitenzahl512
GenreUrban Fantasy
Bewertung5 von 5 Sterne

Klappentext

Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und die vielleicht schrecklichsten Gegner, denen ich je entgegentreten musste, sind die Denarier. Ihre kämpferischen Fähigkeiten sind schrecklich, und die Listigkeit ihres Anführers wird vermutlich nur vom Höllenfürsten selbst übertroffen. Während ich versuchte, eine christliche Reliquie aufzuspüren, reichte nur ein Denarier, um mich fertig zu machen – und dabei gibt es dreißig von ihnen! Einen für jeden silbernen Denar, den Judas für den Verrat an Jesus erhalten hat. Zum Glück retteten mich drei leibhaftige Kreuzritter. Sie verlangten, dass ich mich aus ihrem Kampf heraushielt, denn es war prophezeit, dass ich sonst sterben würde. Doch sie kannten nicht die ganze Vorhersagung! Ohne mich würden die drei Ritter sterben, und Chicago würde vernichtet werden …

Meine Meinung

Willkommen zurück in den Straßen des magischen Chicago, wo die Grenzen zwischen Licht und Dunkelheit verschwimmen und das Schicksal der Welt auf Messers Schneide steht. Harry Dresden muss erneut bis an seine Grenzen gehen, um das Gleichgewicht zu wahren und weitere Opfer zu verhindern.
Der Zorn der Feen ist vorerst gebannt, doch die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf weitaus dringendere Probleme: Der Krieg zwischen dem Weißen Rat der Magier und dem Roten Hof der Vampire. Und wie es das Schicksal so will, trägt Harry Dresden – wenn auch unfreiwillig – eine gehörige Portion Verantwortung für diesen Konflikt. Ein Duell auf Leben und Tod zwischen einem der Vampire und Harry Dresden könnte die Lösung sein, um den Krieg schnell zu beenden. Doch die Situation ist komplizierter, als es zunächst den Anschein hat. Denn nicht nur Vampire und Magier sind in den Kampf verwickelt – auch andere Wesen mischen sich in das allgemeine Chaos ein.

In „Silberlinge“ reist Father Vincent, ein Mitarbeiter des Vatikans, eigens aus Rom an, um Harry Dresden mit einem äußerst heiklen Auftrag zu betrauen. Ein Artefakt, das sich seit Jahrhunderten im Besitz der Kirche befindet, wurde vor drei Tagen gestohlen. Verdächtigt wird eine Diebesbande, die sich selbst die Kirchenmäuse nennt. Alles deutet darauf hin, dass ihr Auftraggeber aus der Chicagoer Unterwelt stammt, in der Harry sich bestens auskennt. Kaum hat Harry den Auftrag angenommen, muss er feststellen, dass auch die Denarier – gefallene Engel – hinter der Reliquie her sind. Ihm zur Seite im Kampf gegen das Böse stehen die drei Ritter des Kreuzes.

Einmal angefangen zu lesen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Jeder Satz, jeder Absatz zog mich tiefer in die Geschichte hinein, als würde ein geheimer Zauber wirken. Von Anfang bis Ende ist die Geschichte spannend aufgebaut, so dass man unweigerlich mitgerissen wird.

Der Weltenbau in Jim Butchers „Die dunklen Fälle des Harry Dresden – Silberlinge“ ist wahrlich ein Meisterwerk der Phantasie. Er entführt uns in eine Parallelwelt, die sich gekonnt zwischen den Schatten unserer eigenen Realität und den unergründlichen Tiefen des Übernatürlichen bewegt.
Komplexität und Rundheit sind hier die Schlüsselwörter. Chicago ist der Schauplatz der Handlung, aber keine gewöhnliche Stadt. Sie ist ein Magnet für das Übernatürliche, ein Ort, an dem die Grenzen zwischen den Welten verschwimmen. Hier treffen Magie, Technologie und uralte Geheimnisse aufeinander. Aber es geht weit über die Straßen Chicagos hinaus. Wir reisen in andere Dimensionen, in denen die Gesetze der Physik und der Logik neu geschrieben werden. Hier begegnen wir Wesen, die unseren Albträumen entsprungen sein könnten: Feen, Vampire, Dämonen, Geister – sie alle haben ihren Platz in dieser Welt. Und dann sind da noch die magischen Exzesse. Gegenstände, die ihre eigenen Geschichten erzählen. Magie, die in den Mauern der Stadt vibriert. Und die Denarier – gefallene Engel, die menschliche Wirte besetzen und ihre eigenen finsteren Pläne verfolgen. Jim Butcher verwebt diese Elemente zu einem faszinierenden Teppich. Jeder Faden, jede Figur, jeder Ort trägt zum Ganzen bei. Es ist, als würde man ein Puzzle zusammensetzen, bei dem jedes Teil perfekt passt.

Auch der Schreibstil von Jim Butcher hat mir wie immer sehr gut gefallen. Seine Worte fließen wie ein reißender Fluss, der den Leser mitreißt und in eine andere Welt entführt. Jeder Satz sitzt, jeder Dialog sitzt und die Beschreibungen sind so lebendig, dass man das Gefühl hat, selbst durch die Straßen von Chicago zu laufen. Er versteht es, Spannung aufzubauen, Geheimnisse zu lüften und Figuren zum Leben zu erwecken. Man spürt förmlich die Magie zwischen den Zeilen. Ob es die dunklen Gassen sind, in denen Harry Dresden ermittelt, oder die epischen Kämpfe gegen übernatürliche Feinde – Butcher verleiht jedem Moment eine Intensität, die einem den Atem stocken lässt. Dabei verliert er nie den Humor, der die Dresden Files so einzigartig macht.

„Die dunklen Fälle des Harry Dresden – Silberlinge“ ist ein weiteres geniales Werk aus der Feder von Jim Butcher, das uns abermals in die Straßen von Chicago versetzt und zu unterhalten weiß. Sehr lesenswert!

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