Leigh Bardugo: Lodernde Schwingen [Rezension]

Cover © Knaur

Buchinformationen

TitelLodernde Schwingen
Band3 von 3
AutorLeigh Bardugo
VerlagKnaur
ÜbersetzungHenning Ahrens
ISBN978-3-426-52446-6
Seitenzahl432
GenreHigh Fantasy
Bewertung4 von 5 Sterne

Klappentext

Tief unter der Erde versteckt sich Alina vor dem Dunklen, der nun endgültig die Macht in Ravka übernommen hat. Um sie hat sich ein Kult gebildet, der sie als Sonnenkriegerin verehrt – doch in den Höhlen kann Alina ihre Kräfte nicht anrufen. Und die einst mächtige Armee der Grisha ist fast vollständig zerschlagen.
Alinas letzte Hoffnung gilt nun den magischen Kräften des legendären Feuervogels – und der winzigen Chance, dass ein geächteter Prinz noch leben könnte. Gemeinsam mit Mal macht sich Alina auf die Suche. Doch der Preis für die uralte Magie des Feuervogels könnte alles zerstören, wofür sie so lange gekämpft haben.

Meine Meinung

„Lodernde Schwingen“ von Leigh Bardugo ist der krönende Abschluss der Grisha-Trilogie, die uns in eine faszinierende Welt voller Magie, Macht und Leidenschaft entführt. Hier steht die Sonnenkriegerin Alina vor ihrer größten Herausforderung: Sie muss den Dunklen besiegen, der Ravka versklavt hat und die Welt in Finsternis stürzen will. Dazu braucht sie die Hilfe des Feuervogels, ein sagenumwobenes Wesen, das über ungeheure Kräfte verfügt. Doch der Preis ist hoch. Alina muss sich entscheiden, was sie zu opfern bereit ist.

Nach den Ereignissen im zweiten Band war ich sehr gespannt, wie die Geschichte enden würde. Schließlich konnte man – außer dem Offensichtlichen natürlich – nichts erwarten. Und genauso überraschend waren dann auch einige der Ereignisse und Wendungen. An manchen Stellen empfand ich die Geschichte, wie auch schon im zweiten Teil, als eher langatmig, aber die spannenden Passagen machen das in diesem Buch wieder deutlich wett. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, wie es mit Alina und ihren Freunden weitergeht.

Stilistisch hat Leigh Bardugo hier noch einmal einen Sprung gemacht. Es ist schon toll zu sehen, wie sie sich im Laufe der Reihe schriftstellerisch verbessert und Gefühle, Humor und Spannung noch besser rüberbringt. Dabei ist ihre Sprache immer noch flüssig, klar und bildhaft und passt perfekt zur Atmosphäre der Geschichte.

Die Charaktere haben mir auch in diesem letzten Teil noch ein wenig zu schaffen gemacht. Obwohl es auf das Finale zugeht, gibt es bei vielen leider keine große Entwicklung. Vor allem bei Alina hätte es mehr sein können, immerhin ist sie ja die mächtige Auserwählte, da kann sie doch auch charakterlich daran wachsen. Die einzigen Charaktere, die eine Ausnahme bilden, sind der Dunkle und Nikolai, aber die beiden waren in den Büchern auch immer die besser ausgearbeiteten Charaktere, also ist das nicht verwunderlich.

Die Liebesgeschichte zwischen Alina und Mal geht natürlich auch in diesem Teil weiter, aber sie funktioniert für mich einfach nicht so richtig. Ich mag es nicht, wie die ganze Zeit unterschwellig mitschwingt, dass die beiden eigentlich nur glücklich sein können, wenn Alina keine Kräfte hat und obwohl im ersten Teil ziemlich deutlich wurde, dass Mal Alina bis zur Entdeckung ihrer Kräfte eigentlich nur als seine beste Freundin gesehen hat, behauptet er jetzt natürlich, dass er schon immer in sie verliebt war. Dafür hat er sie aber vorher ziemlich links liegen lassen und kaum wurden ihre Kräfte entdeckt, schien er auf alles und jeden eifersüchtig zu sein. Keine Ahnung, was sich Leigh Bardugo dabei gedacht hat, aber die Umsetzung hat wohl nicht funktioniert, wenn man sich das so ansieht.

Die letzte Schlacht kommt leider etwas kurz, obwohl sie sich über die letzten beiden Bücher aufgebaut hat. Das ist etwas enttäuschend und ich hätte mir definitiv ein spektakuläreres Finale gewünscht. Ansonsten ist das Ende zufriedenstellend und rundet die Grisha-Trilogie gut ab. Die Autorin lässt ihre Figuren nicht im Stich und gibt ihnen einen angemessenen Abschluss. Außerdem werden die meisten offenen Fragen und Konflikte, die sich im Laufe der Bücher angesammelt haben, aufgelöst.

„Lodernde Schwingen“ ist ein gelungener Abschluss der spannenden Grisha-Trilogie, die zwar einige kleine Schwächen hat, ansonsten aber wirklich überzeugen kann. Mir hat die Reihe ein paar schöne Lesestunden beschert und ich kann sie auf jeden Fall nur wärmstens weiter empfehlen.

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