Simon van de Loo: The Marybeth Chronicles: Ungerührt [Rezension]

Cover © Martyria Books

Buchinformationen

TitelThe Marybeth Chronicles: Ungerührt
Band1 von 3
AutorSimon van de Loo
Verlag
Übersetzung
ISBN978-3-347-93678-2
Seitenzahl115
GenreHigh Fantasy, Steampunk
Bewertung4 von 5 Sterne

Klappentext

1855 m.Z. – Kingdom of Loras
Prinzessin Marybeth ist eine Außenseiterin innerhalb der Königsfamilie. Sie ist anders als andere Kinder. Manche nennen sie sonderbar – andere hochbegabt. Zugleich ist sie aber auch die Lieblingsnichte ihres Onkels, des todkranken Königs Harold II. von Loras. Bei einer Fabrikbesichtigung wird Marybeth auf die grausamen Arbeitsbedingungen der industriellen Revolution von Loras aufmerksam. Lange Arbeitszeiten und Kinderarbeit sind die Regel, nicht die Ausnahme. Zusammen mit ihrem Cousin Arthur beschließt sie, etwas gegen die Unterdrückung zu unternehmen und die ihr eigenen Ressourcen zu nutzen, um Loras in eine neue Epoche der Solidarität und Effizienz zu führen. Wird es Marybeth gelingen, den Kampf gegen das etablierte System der Industriellen zu gewinnen und Martyria in eine neue industrielle Ära zu führen oder wird ihre Reputation in den Maschinen der Manufakturen zerquetscht? Steht Arthur an ihrer Seite – oder kehrt auch er ihr zuletzt den Rücken?

Meine Meinung

„The Marybeth Chronicles: Ungerührt“ von Simon van de Loo ist eine fantastische Steampunk-Novelle, die in einer alternativen Version des 19. Jahrhunderts spielt, in der Magie und Technologie miteinander konkurrieren. Das Buch ist der Auftakt einer Novellen-Trilogie und der einzige bisher veröffentlichte Teil der Reihe. Es handelt von der jungen, hochbegabten Marybeth, die nach einem Fabrikbesuch, bei dem ihr die schlechten Arbeitsbedingungen und die Kinderarbeit auffallen, sich mit Hilfe ihres Cousins Arthur aufmacht, diese zu verbessern. Dabei werden ihr immer wieder Fallstricke und Intrigen in den Weg gelegt. Wird es ihr gelingen, das Königreich in eine industrielle Revolution und ein neues Zeitalter zu führen?

Simon van de Loos Stil ist geprägt von seiner Vorliebe für düstere, dystopische Steampunk- und Fantasy-Romane mit vielen Beschreibungen und lebhaften Metaphern. Passend zum Steampunk ist sein Sprachstil komplex, was dafür sorgt, dass man sich besser in seine Welt hineinversetzen kann. Seine Sprache ist pittoresk, poetisch, detailverliebt und zugleich aufregend und mitreißend.

Die fiktive Welt, in der das Buch spielt, heißt Martyria und ist eine Art alternatives England zur Zeit der viktorianischen Regentschaft. Sie ist voller historischer Anspielungen und sozialkritischer Themen und verbindet Technologie und Magie. Die Handlung spielt im Königreich Loras, einem der mächtigsten Königreiche Martyrias, in dem die Industrialisierung in vollem Gange ist. Dementsprechend gibt es Dampfmaschinen, Luftschiffe und viele andere Erfindungen, die faszinierend aber auch gefährlich ausfallen können.

Mit Marybeth haben wir eine außergewöhnliche Protagonistin, die ich sehr interessant fand. Sie ist wahrscheinlich Autistin, denn für ihr Alter ist sie viel reifer, hochbegabt, spricht sehr gewählt und reagiert sehr empfindlich auf Reize. Vor allen Dingen mag sie es nicht, wenn man sie berührt. Im Laufe der Handlung wird auch deutlich, wie schwierig soziale Interaktionen für sie sind. Dafür ist sie extrem gut im logischen Denken und zeigt dies auch immer wieder im Rahmen der Handlung.

Die Geschichte erzählt zum Teil auch aus der Sicht Arthurs, des Cousins Marybeths. Er ist ein sympathischer und gerechter Charakter, der sich für die Rechte und das Wohlergehen der Menschen im Königreich einsetzt und wahrscheinlich die einzige Figur ist, die versucht, Marybeth wirklich zu verstehen. In der Geschichte unterstützt Arthur Marybeth in ihrem Kampf gegen Unterdrückung und Korruption durch die Industriellen, die das Land ausbeuten.

„The Marybeth Chronicles. Ungerührt“ ist ein empfehlenswertes Buch für Fans von Steampunk und Fantasy, die eine originelle Geschichte mit interessanten Charakteren lesen möchten. Allerdings ist das Buch nicht für Lesende geeignet, die eine einfache und leichte Lektüre bevorzugen, denn stellenweise ist es doch recht komplex. Ich mochte den Auftakt der Trilogie sehr und bin gespannt auf die Fortsetzung!

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