Axie Oh: Das Mädchen, das in den Wellen verschwand [Rezension]

Cover © Loewe, Kuri Huang

Buchinformationen

TitelDas Mädchen, das in den Wellen verschwand
BandEinzelband
AutorAxie Oh
VerlagLoewe
ÜbersetzungNadine Mannchen
ISBN978-3-732-02019-5
Seitenzahl384
GenreHistorical Fantasy, Romantasy
Bewertung5 von 5 Sterne

Klappentext

Jedes Jahr wüten in Minas Heimat tödliche Stürme. Und jedes Jahr wird das schönste Mädchen in die Fluten geworfen. Denn eines Tages, so die Legenden, soll die wahre Braut des Meeresgottes auserwählt werden und den Unwettern ein Ende bereiten. Doch dieses Jahr greift Minas Bruder in das Ritual ein und gerät dabei in Lebensgefahr. Um ihn zu retten, opfert Mina sich freiwillig. Im Reich der Geister stellt sie allerdings fest, dass auf dem Meeresgott ein Fluch liegt. Und ihr nur dreißig Tage bleiben, um ihn zu brechen und die Stürme für immer zu beenden …

Meine Meinung

Das Buch „Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“ von Axie Oh ist ein Fantasy-Roman, der auf einer koreanischen Legende basiert. Die Autorin entführt den Leser in eine Welt voller Magie, Geister und Idylle, in der sich eine junge Frau namens Mina dem Meeresgott als Braut anbietet, um ihren Bruder und ihr Dorf zu retten. Doch was wird sie in dem Reich des Meeresgottes erwarten? Gelingt es ihr, seinen Fluch zu brechen und den Stürmen für immer ein Ende zu setzen? Und was empfindet sie für den geheimnisvollen Gott, der ihr Schicksal zu bestimmen scheint?

Gerade am Anfang erinnerte mich das Buch sehr an „Die Schöne und das Biest“, allerdings mit asiatischem Hintergrund. Es liest sich eine Weile wie eine Nacherzählung des bekannten Märchens, entfernt sich dann aber doch recht schnell davon. Wie das Biest ist auch der Meeresgott verflucht, und nur seine wahre Braut kann den Fluch brechen. Soweit ich weiß, basiert der Roman aber tatsächlich auf der koreanischen Sage Shim Cheong. Es ist die Geschichte einer jungen Frau namens Shim Cheong, die sich zur Heilung ihres blinden Vaters dem Gott des Meeres opfert. Durch ihre selbstlose Tat wird sie wieder zum Leben erweckt und wird Kaiserin, während ihr Vater sein Augenlicht zurückerlangt. Elemente dieses Volksmärchens sind auch in diesem Buch deutlich zu erkennen, zumindest wenn man beide kennt!

Der Stil der Autorin ist mir etwas ungeschliffen vorgekommen. Man merkt schon sehr deutlich, dass sie noch nicht lange Autorin ist, aber das ist so minimal, dass es für mich jetzt kein Problem darstellt. Ihr Schreibstil ist leicht verständlich und flüssig und sie erklärt ihre Welt mit genügend Worten, so dass man sie ohne Probleme verstehen kann. So neugierig ich auf die Welt war, so sehr habe ich an manchen Stellen tiefere Einblicke vermisst.

Die Welt, in die uns Axie Oh entführt, ist wirklich faszinierend. Ich habe bisher nicht viele Bücher gelesen, die sich mit asiatischer Mythologie beschäftigen, daher war es wahrscheinlich umso erfrischender für mich, dieses Buch zu lesen. Der Großteil der Handlung spielt in der Geisterwelt des Meeresgottes, einem Jenseits unter dem Meer, in dem aber auch andere Sagengestalten und Götter leben, nicht nur die Geister der Verstorbenen. Ich liebe Mythen und Sagen und habe mich in dieser Welt sehr wohl gefühlt!

Die Geschichte lebt sehr von den Figuren. Sie sind alle sehr liebevoll gestaltet, haben ihre Macken, aber unterm Strich sind sie einfach alle liebenswert, auch wenn sie zunächst als Feinde in Erscheinung treten. Besonders gut gefallen haben mir Shin, ein Gott, dem das Haus Lotus untersteht, und seine engeren Gefolgsleute Kirin und Namgi. Die drei haben einfach eine richtig schöne Dynamik und sie ergänzen sich auf perfekte Art und Weise!

Es gibt auch eine Liebesgeschichte, aber im Gegensatz zu dem, was ich nach dem Lesen des Klappentextes erwartet hätte, steht sie nicht allzu sehr im Mittelpunkt. Es ist ein bisschen Enemies-to-Lovers mit einer guten Prise Slowburn. Es baut sich sehr langsam auf, was es sehr authentisch macht. Das passt auch zu der Zeit, in der die Geschichte spielt, in der die Sitten noch anders waren als heute. Und Mina und ihr Liebhaber sind einfach Zucker! Selten ein so süßes Paar gesehen!

Im Großen und Ganzen ist „Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“ einfach ein richtiges Wohlfühlbuch, das man aufgrund seiner leichten Sprache auch sehr gut zwischendurch lesen kann. Für mich ist es ein Highlight geworden, auch weil ich die Welt, in die uns die Autorin entführt, so unglaublich schön fand. Es ist bedauerlich, dass es zu Ende ist. Ich hätte gerne mehr davon gelesen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die Märchenerzählungen und Mythologie lieben!

[unbezahlte Werbung | Rezensionsexemplar]

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