V. E. Schwab: Vengeful – Die Rache ist mein [Rezension]

Buchinformationen

TitelVengeful – Die Rache ist mein
Band2 von 2
AutorV. E. Schwab
VerlagFischer TOR
ÜbersetzungPetra Huber, Sara Riffel
ISBN978-3-596-70502-3
Seitenzahl528
GenreDark Fantasy
Bewertung5 von 5 Sterne

Klappentext

Was ist besser, als die Frau des mächtigsten Mannes der Stadt zu sein? Die mächtigste Frau der Stadt zu sein – ohne Mann. Als Marcella von ihrem eigenen Ehemann, dem Unterweltboss Marcus Riggins, umgebracht wird, schwört sie Rache. Und weil sie mit einer zerstörerischen Superkraft wiedererweckt wird, fällt es ihr nicht schwer, sie auch zu bekommen. Gegen alle Widerstände setzt sich Marcella an die Spitze des Imperiums ihres Mannes und merzt ihre Feinde gnadenlos aus. Auch mit der Hilfe anderer EOs, die sie um sich schart. Alles läuft wie am Schnürchen – bis sie ihren größten Fehler begeht: Sie spielt Victor Vale und Eli Ever gegeneinander aus – ohne zu ahnen, welche Dämonen sie damit entfesselt …

Meine Meinung

Wer auf der Suche nach einem Fantasy-Roman ist, der in eine Welt voller Superkräfte, Intrigen und Rache entführt, sollte sich „Vengeful – Die Rache ist mein” von V. E. Schwab nicht entgehen lassen. Dies ist der zweite Band der Reihe Vicious & Vengeful, in der es um ExtraOrdinäre geht, also Menschen, die durch Nahtoderfahrungen besondere Fähigkeiten erlangen. Im ersten Band Vicious – Das Böse in uns haben wir die Geschichte von Victor Vale und Eli Ever verfolgt, die sich von Studienfreunden zu Erzfeinden entwickelt haben. Im zweiten Band müssen sie nicht nur gegeneinander vorgehen, sondern sich auch einer neuen Bedrohung stellen: Marcella Riggins, eine ehemalige Mafiafrau, die nach dem Mord an ihrem Mann beschließt, ihre Macht zu nutzen, um die Stadt zu unterwerfen. Dabei verbündet sie sich mit anderen ExtraOrdinären, die ihre eigenen Pläne verfolgen.

V. E. Schwabs Stil in „Vengeful – Rache ist mein” ist poetisch, fesselnd und vielschichtig. Es gelingt ihr, komplexe Charaktere, spannende Welten und originelle Ideen miteinander zu verweben und die Leser so in ihren Bann zu ziehen. Ihre Bücher sind häufig düster, humorvoll und gefühlvoll und behandeln schwierige Themen wie Moral, Identität und Rache. Ich liebe die Art und Weise, wie sie mit den Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Held und Schurke, zwischen Leben und Tod spielt und wie sie uns unweigerlich mitfiebern lässt!
V. E. Schwab verwendet auch oft kurze Kapitel, die zwischen verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven wechseln, um die Handlung voranzutreiben und die Spannung zu erhöhen. Die Atmosphäre und die Gefühle der Figuren werden durch ihre bildhafte Sprache umso greifbarer.

Im Vergleich zum ersten Teil ist eine deutliche Charakterentwicklung der Hauptfiguren zu erkennen. Seit „Vicious – Das Böse in uns“ sind fünf Jahre vergangen, eine lange Zeit, die genügend Raum für Veränderungen lässt.
Sydney ist jetzt eine Jugendliche, die zwar immer noch einen kindlichen Körper hat, aber in ihrem Wesen deutlich erwachsener wirkt als im ersten Band. Dass sie sich oft auch rebellisch verhält, finde ich sehr authentisch, weil es ihrem Alter entspricht. Sie ist schließlich kein kleines Kind mehr, das tut und lässt, was die Erwachsenen ihr sagen. In ihrer Patchworkfamilie mit Mitch und Victor setzt sie sich jetzt sogar gegen Victor durch!

Im Gegensatz dazu hat Victor nicht das große Los gezogen. Seine Fähigkeit, die er in den letzten fünf Jahren weiterentwickeln konnte, macht ihn krank, so dass er immer wieder seine Nahtoderfahrung durchlebt und für einige Momente tot bleibt. Verzweifelt macht er sich auf die Suche nach einem Heilmittel und schreckt dabei vor nichts zurück. Ihn als gebrochenen Antihelden zu sehen, war für mich sehr interessant, auch wenn er mir trotz seiner Grausamkeit irgendwie leid getan hat.

Aber auch bei den anderen Charakteren wie Eli und Mitch ist eine deutliche Entwicklung zu erkennen! Vor allem Eli trifft es hart, denn in den Jahren seiner Gefangenschaft ist es ihm nicht gut ergangen. Gefoltert zu werden, ist nur eines von vielen, was er erleiden musste. Und so ist er auch in seinem Wesen ein anderer, ein viel gebrochenerer Mensch als zuvor.

Mit Marcella Riggins führt V. E. Schwab auch eine neue Hauptfigur ein. Sie ist die Frau eines Mafiabosses, die von ihm schlecht behandelt wird. Nach einer Nahtoderfahrung sinnt sie auf Rache. Ihr Ziel ist es, die gesamte Mafia unter ihre Kontrolle zu bringen, und sie scheut dabei nicht vor einem Bündnis mit anderen ExtraOrdinären zurück. Ich finde sie ziemlich beeindruckend, weil sie super ehrgeizig ist und definitiv weiß, was sie will!

An Spannung mangelt es auch hier nicht! Obwohl dieser Teil meiner Meinung nach deutlich langsamer in Fahrt kommt, hält er, sobald ein gewisser Spannungspegel erreicht ist, das Niveau und es bleibt durchgehend nervenaufreibend spannend. Er bietet auch einige Wendungen, mit denen ich nicht unbedingt gerechnet habe, und eine Reihe dramatischer Konflikte, wie man sie vom Vorgänger gewohnt ist!

Überraschenderweise war „Vengeful – Die Rache ist mein“ für mich ein ebenso großes Highlight wie der erste Teil. Es war ein faszinierendes und mitreißendes Leseerlebnis, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Ich kann es kaum erwarten, dass der dritte Teil endlich erscheint. Klare Leseempfehlung für alle, die schon den ersten Teil geliebt haben!

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