Aiden Thomas: Sol – Das Spiel der Zehn [Rezension]

Cover © Dragonfly, Isabelle Hirtz

Buchinformationen

TitelSol – Das Spiel der Zehn
Band1 von 2
AutorAiden Thomas
VerlagDragonfly Verlag
ÜbersetzungSylvia Bieker, Carina Schnell
ISBN978-3-748-80241-9
Seitenzahl448
GenreContemporary Fantasy
Bewertung4 von 5 Sterne

Klappentext

Vor Tausenden von Jahren sind die Gottheiten auf die Erde gekommen, und noch heute leben ihre Nachfahren in Reino del Sol. Um die bösen Mächte zu vertreiben, hat sich Sol, die Sonnen-Gottheit, geopfert – und nun müssen alle zehn Jahre zehn junge Halbgötter in einem großen Wettbewerb gegeneinander antreten, um für die Ehre zu kämpfen, das Licht der Sonne zu tragen. Der siebzehnjährige Teo wird überraschend als einer von ihnen ausgewählt, obwohl er zu den Jades gehört, die auf den Wettkampf nicht vorbereitet werden. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Niya und dem Außenseiter Xio will er beweisen, dass sie das Zeug zu Ruhm und Ehre haben. Und auch ihr Leben steht auf dem Spiel – denn wer verliert, wird der Sonne geopfert.

Meine Meinung

„Sol – Das Spiel der Zehn“ ist der erste Teil der queer-fantastischen Sol-Dilogie von Aiden Thomas. Die Geschichte handelt von Teo, der, obwohl er ein Jade-Halbgott ist, auserwählt wurde, an den Prüfungen des Sonnengottes Sol teilzunehmen, Prüfungen des Sonnengotts Sol teilzunehmen.

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, die Sprache einfach. Wer wie ich kein Spanisch kann, stolpert vielleicht über den einen oder anderen Begriff, den er nicht sofort versteht, genau das gleiche Problem wie bei Yadriel & Julian – Cemetery Boys. Allerdings passen die spanischen Begriffe auch sehr gut zu dem Buch, da es in Südamerika spielt, wo hauptsächlich Spanisch gesprochen wird.

Das Neopronomen „sier“ wird in diesem Buch wegen der vielen nichtbinären Figuren verwendet, was glücklicherweise vom Verlag erklärt wird! Wenn man – wie ich – nicht viel mit Neopronomen zu tun hat, weil man keine Menschen kennt, die sie für sich selbst verwenden, wird man am Anfang wahrscheinlich über sie stolpern. Aber ich kann versichern: Je öfter „sier“ und seine Formen verwendet werden, desto leichter fällt es einem!

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Teo in der dritten Person. Bei Teo handelt es sich auch um den Protagonisten des Buches. Mit ihm haben wir eine weitere Trans*-Hauptfigur aus der Feder von Aiden Thomas, allerdings ist er in seiner Transition deutlich weiter als Yadriel in „Cemetery Boys“ und hat sogar schon die eine oder andere Operation hinter sich. Das Einzige, was nicht passt, sind seine Flügel. Als Sohn der Vogelgöttin Quetzal hat Teo Flügel, die groß genug sind, um fliegen zu können. Doch er weigert sich standhaft, sie zu benutzen, denn er hat die Flügel eines Vogelweibchens. Die Flügeldysphorie war etwas völlig Unerwartetes und ich fand die Idee sehr, sehr gut, dass man nicht nur wegen offensichtlicher Dinge, sondern auch wegen übernatürlicher Dinge eine Geschlechtsdysphorie haben kann.

Teo ist aber nicht die einzige vielfältige Figur im Roman. Es gibt unglaublich viele schillernde Charaktere, von nicht-binären Gottheiten bis hin zu gehörlosen Götterkindern! So cool es auch ist, dass an so viele Randgruppen gedacht wurde, bei der einen oder anderen Figur wirkt es leider übertrieben. Ich weiß bis heute nicht, ob ich die Diversität feiern soll oder nicht.

In der Summe ist „Sol – Das Spiel der Zehn“ für mich ein starker Auftaktband mit kleinen Schwächen, die aber sicherlich noch Entwicklungspotential für die Zukunft bieten. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird und kann das Buch wirklich nur jedem empfehlen, der sowohl The Hunger Games als auch Percy Jackson mag!

Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle eine Website oder ein Blog auf WordPress.com

Nach oben ↑