Julia Kuhn: Ravenhall Academy – Verborgene Magie [Rezension]

Cover © Carlsen, Makita Hirt, Steffen Meier

Buchinformationen

TitelRavenhall Academy – Verborgene Magie
Band1 von 2
AutorJulia Kuhn
VerlagCarlsen Verlag
Übersetzung
ISBN978-3-551-30467-4
Seitenzahl416
GenreCozy Fantasy, Romantasy
Bewertung3,5 von 5 Sterne

Klappentext

Mit allem hätte Lilly Campbell gerechnet, aber nicht damit, dass sie eine Hexe ist: Von ihrer Grandma erfährt sie, dass uralte Magie in ihr schlummert – und um diese zu trainieren, soll sie die Ravenhall Academy besuchen. Zwischen Hexensprüchen, mystischen Legenden und sagenumwobenen Wesen muss sich Lilly nun in dieser neuen Welt zurechtfinden. Dabei gerät sie immer wieder mit dem leider viel zu attraktiven Jason aneinander, der ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Aber schon bald wird klar, dass auf Ravenhall nicht alles so ist, wie es scheint. Denn Lilly kommt einer dunklen Verschwörung auf die Spur, die das Erbe der Hexen tiefgreifend zu verändern droht …

Meine Meinung

„Ravenhall Academy – Verborgene Magie“ ist der erste Band der Ravenhall Academy-Dilogie der Bloggerin Julia Kuhn. Er handelt von Lilly, die entdeckt, dass sie eine Hexe ist und an einer Akademie für junge Hexen und Hexer den Umgang mit Magie lernen soll.

Der Stil ist sehr einfach und jugendlich, fast kindlich. Es stolpert viel und hat viele Wortwiederholungen, wie z. B. „Hundelady“, was sich aber im Laufe des Buches ein wenig bessert.

Die Handlung wird aus der Sicht von Lilly erzählt, die auch die Protagonistin des Buches ist. Durch die Erzählweise in der dritten Person ist die Erzählung eher distanziert und es wird nicht so viel Wert auf Beschreibungen gelegt. Das hätte sicherlich besser sein können.

Lilly als Protagonistin hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Sie ist viel zu formlos und ihr fehlt es an Charaktertiefe. Ihr Lieblingswort ist „Okay“ und Variationen davon, was mich irgendwann so genervt hat. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einer Sache zuzustimmen, es muss ja nicht immer „okay“ sein.

Aber nicht nur Lilly ist unförmig. Die meisten Figuren im Buch haben keine Tiefe. Sie sind gerade so geraten, dass man erahnen kann, wie sie sind, nicht mehr, aber durchaus auch weniger, wie man an Lilly sehen kann. Es ist schon bezeichnend, dass der Hund mehr Charaktertiefe hat als alle anderen.

Die Liebesgeschichte war auch nicht das Wahre. Am Anfang sollte es ein Slow-Burn werden, aber sobald es an die Akademie geht, wird es überstürzt, bis hin zu einem Versuch mit Spice, der völlig deplatziert wirkte. Ich dachte die ganze Zeit, das Buch sei für jüngere Leser und dann … das. Und warum? Ach ja, Spice wird gut verkauft. Das ist eigentlich schade, denn ohne das wäre es definitiv besser gewesen.

Die Geschichte an sich hatte definitiv Potenzial, das leider überhaupt nicht ausgeschöpft wurde. Von den negativen Stimmen hört man oft, dass von anderen Werken, vor allem von Harry Potter, abgekupfert wurde. Dem muss ich teilweise widersprechen. Ja, es gibt viele Parallelen, aber bei fast allem wurde versucht, etwas Neues daraus zu machen. Und wie Harry Potter liest sich das Ganze schon gar nicht. Dafür ist allein das Magiesystem viel zu different.

Im Großen und Ganzen ist „Ravenhall Academy – Verborgene Magie“ ein Fantasy-Roman mit viel verschenktem Potenzial, was nicht nur die Autorin, sondern definitiv auch den Verlag zu verantworten hat. Schließlich gibt es ein Lektorat, das solche Kinderkrankheiten wie in diesem Werk ausmerzen kann. Trotz aller Schwächen finde ich das Buch in Ordnung. Man kann es gut zwischendurch lesen, aber es wird einen nicht umhauen. Ich werde dem zweiten Band trotzdem eine Chance geben, um zu sehen, ob sich etwas geändert hat.

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