Ben Aaronovitch: Die Flüsse von London [Rezension]

Cover © dtv

Buchinformationen

TitelDie Flüsse von London
Band1 von 10
AutorBen Aaronovitch
Verlagdtv
ÜbersetzungKarlheinz Dürr
ISBN978-3-423-21341-7
Seitenzahl480
GenreUrban Fantasy
Bewertung4 von 5 Sterne

Klappentext

Mein Name ist Peter Grant. Ich bin seit Neuestem Police Constable und Zauberlehrling, der erste seit fünfzig Jahren. Mein Leben ist dadurch um einiges komplizierter geworden. Jetzt muss ich mich mit einem Nest von Vampiren in Purley herumschlagen, einen Waffenstillstand zwischen Themsegott und Themsegöttin herbeiführen, Leichen in Covent Garden ausgraben. Ziemlich anstrengend, kann ich Ihnen sagen – und der Papierkram!

Meine Meinung

„Die Flüsse von London“ ist der erste Band der Peter-Grant-Reihe von Ben Aaronovitch. Er handelt von Peters ersten magischen Fall als Zauberlehrling und angehender Polizist.

Erzählt wird in der Ich-Form aus der Sicht von Peter Grant. Die Handlung ist stellenweise sehr verworren und komplex. Es sind so viele Gedankengänge, Ausschweifungen und sarkastische Anekdoten eingebaut, dass man das Gefühl hat, Peter sitzt einem bei einer Tasse Tee gegenüber und erzählt einem alles persönlich. Das macht das Buch so umfassend. Es gibt unglaublich viele Details und man muss aufpassen, dass man sich nicht zwischen den einzelnen Gedankensprüngen verliert. Man wird regelrecht mit Informationen überschüttet, was es leider auch anstrengend macht, der Handlung zu folgen. Die Erzählweise ist eher nüchtern, also wenig emotional, allerdings mit viel Witz und trockenem Humor. Insgesamt liest sich das Buch wie ein Krimi mit Magie.

Das Setting ist – genretypisch – London in all seinen Facetten. Auch hier zeigt sich die Liebe zum Detail, die überfordern kann. Bis ins kleinste Detail werden unzählige Straßennamen, berühmte Gebäude, Architektur, Gerüche, Gefühle und Eindrücke beschrieben. Am Anfang fand ich es sehr anstrengend zu lesen.

Die Charaktere sind wirklich gut ausgearbeitet, einzigartig und tiefgründig, vor allem der Protagonist Peter Grant. Er ist ein Mann, an dem nichts besonders ist und der durch Zufall in die magische Welt gerät. Das macht ihn so unglaublich sympathisch und trägt dazu bei, dass man sich mit ihm identifizieren kann. Peter ist ein normaler Mensch mit normalen Gedanken und lässt den Leser auch gerne wissen, wenn ihm etwas völlig Absurdes durch den Kopf geht, das nichts mit der aktuellen Handlung zu tun hat.

Typisch für Urban Fantasy, bleibt Romantik auf der Strecke, und sie fehlt in dem Fall auch überhaupt nicht. Der Fokus liegt halt ganz klar auf der Polizeiarbeit.

Obwohl ich anfangs Schwierigkeiten hatte, mich in das Buch einzufinden, da ich mich erst an die Erzählweise gewöhnen musste, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es macht Spaß, die magische Welt Londons aus der Sicht eines Polizisten zu erleben und bei spannenden, aber auch skurrilen Mordfällen dabei zu sein!

Wer sowohl Krimis als auch Fantasy mag, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten!

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