Ronald Malfi: Knochenbleich [Rezension]

Cover © Luzifer Verlag

Buchinformationen

TitelKnochenbleich
BandEinzelband
AutorRonald Malfi
VerlagLuzifer Verlag
ÜbersetzungNicole Lischewski
ISBN978-3-9583-5578-1
Seitenzahl500
GenreHorror-Thriller
Bewertung4,5 von 5 Sterne

Klappentext

Eine Welt aus gefrorener Dunkelheit. Das Geräusch von Knochen, die aneinander reiben …
Paul Gallo sah die Berichte in den Nachrichten: Ein Massenmörder führte die Polizei zu den Gräbern seiner Opfer, irgendwo in der Wildnis Alaskas. Die gleiche Wildnis, in der Pauls Zwillingsbruder vor Jahren verschwand. Als man die Opfer exhumiert, begibt sich auch Paul nach Alaska, um endlich Gewissheit zu erlangen und seinen Frieden zu finden.
Doch damit fängt das Rätsel erst an. Bei seinen Nachforschungen stößt Paul auf abergläubische Einheimische, die den Teufel fürchten, und eine Reihe von Holzkreuzen, die etwas Böses daran hindern sollen, den Wald zu verlassen. Und je tiefer er nach Antworten gräbt, umso mehr scheint er selbst Teil des Mysteriums zu werden …

Meine Meinung

Wer auf der Suche nach einem spannenden und atmosphärischen Horror-Thriller ist, der einen in die eisige Wildnis Alaskas entführt, der ist bei „Knochenbleich“ von Ronald Malfi genau richtig. Der Autor, der bereits mit „December Park“ und „The Night Parade“ Erfolge feierte, hat einen atmosphärischen und spannenden Thriller geschrieben, der bis zur letzten Seite fesselt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Paul Gallo, der nach Alaska reist, um das Schicksal seines Zwillingsbruders aufzuklären, der in einem Ort namens Dread’s Hand verschwunden ist. Dabei gerät er in einen Strudel aus Mord, Geheimnissen und übernatürlichen Schrecken, der ihn an den Rand des Wahnsinns treibt. Wer sich auf eine Reise ins Dunkle einlassen möchte, sollte dieses Buch zur Hand nehmen und sich von Ronald Malfis Stil in den Bann ziehen lassen.

Der Schreibstil in „Knochenbleich“ ist spannend, atmosphärisch und bildhaft. Ronald Malfi verwendet eine knappe und präzise Sprache, die den Leser von der ersten Zeile an fesselt. Mit viel Liebe zum Detail und einem Gespür für das Unheimliche beschreibt er die Landschaft, die Personen und die Geschehnisse in Alaska. Zuerst dachte ich, dass der Krimianteil in dem Buch überwiegt, da es sich wie ein typischer Krimianfang liest, aber recht schnell kippt die Stimmung von klassischer Polizeiarbeit in etwas düsteres Kaltes, das zum Gruseln einlädt. Überhaupt arbeitet Malfi viel mit Atmosphäre und setzt weniger auf offensichtlichen Horror, was einen zweifeln lässt, ob das, was Paul Gallo erlebt, wirklich real ist.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Paul Gallo erzählt, aber es gibt auch einige Passagen aus der Sicht der Ermittlerin, die sich mit dem Fall des Serienmörders Joe Mallory beschäftigt, der sich zu Beginn des Buches der Polizei stellt. Paul ist auch der Protagonist der Geschichte, den ich leider nicht immer hundertprozentig verstehen konnte. Er verhält sich oft wie ein Elefant im Porzellanladen, was sich fast immer als kontraproduktiv erweist. Dass Paul oft irrational handelt, ist wohl Absicht, denn dadurch wird für den Leser unklarer, was real und was nur Einbildung des Hauptcharakters ist.

Ich muss zugeben, dass ich im Thriller- und Horrorbereich nicht so viel lese, aber dieses Buch hat mich spontan angesprochen und was passt besser zu Halloween als so etwas? Es hat mich wirklich positiv überrascht. Vor allem die Atmosphäre und das Miträtseln, was eigentlich vor sich geht, haben mir sehr gut gefallen. Daher kann ich „Knochenbleich“ nicht nur Horrorfans, sondern auch Genre-Neulingen empfehlen, die keine Angst vor einer hautnahen Gruselatmosphäre haben!

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