
Buchinformationen
| Titel | Die Krone der Sterne – Hexenmacht |
| Band | 2 von 3 |
| Autor | Kai Meyer |
| Verlag | Fischer TOR |
| Übersetzung | – |
| ISBN | 978-3-596-70174-2 |
| Seitenzahl | 478 |
| Genre | Science-Fantasy |
| Bewertung | 5 von 5 Sterne |
Klappentext
In jenen Tagen strahlten die Sterne heller. Könige herrschten über Sonnen, Adelshäuser regierten wie Götter im All. Wo Leidenschaften entbrannten, wurden gewaltige Schlachten geschlagen. Zivilisationen vergingen, Welten zerbrachen, Gestirne zerstoben zu Sternenstaub.
Am Ende des bekannten Universums, auf der Hexenwelt Empedeum, sucht der Orden der Gottkaiserin nach einem Zugang zum Pilgerkorridor, einer uralten Sternenstraße, von der keiner ahnt, wohin sie führt – oder was sich auf ihr nähert. In ihrer Verblendung rufen die Hexen ihren Götzen an, das Schwarze Loch Kamastraka, und ahnen nicht, welches Unheil sie damit heraufbeschwören.
Derweil sind Iniza und Glanis dem Orden entkommen und leben mit ihrer neugeborenen Tochter unter Piraten auf dem Planeten Noa. Doch auch dort sind sie alles andere als sicher: Verrat und Entführung, Hinterhalte und Meuchelmorde führen auf die Spur eines Komplotts, das einen galaktischen Krieg entfachen soll.
Um das Leben des Kindes zu retten, nimmt Iniza mit ihren Gefährten den Kampf auf – auch wenn das den Untergang ganzer Welten bedeutet.
Meine Meinung
Kai Meyer ist längst ein Name, der für außergewöhnliche und packende Geschichten steht. Mit der Fortsetzung seines Science-Fantasy-Epos „Die Krone der Sterne“ entführt er uns mit „Hexenmacht“ erneut in eine galaktische Welt voller Magie und Action.
In „Hexenmacht“ setzt Kai Meyer die Geschichte rund um die junge Iniza, den Söldner Kranit und den Priester Glanis fort. Nachdem die Figuren im ersten Band in einem Universum voller Hexen, mechanischer Götter und imperialer Intrigen ihren Platz finden mussten, werden die Konflikte in der Fortsetzung noch komplexer und spannender.
Ein Jahr ist vergangen, seit Iniza, Glanis und ihre inzwischen sechs Monate alte Tochter Tanys dem Hexenorden entkommen sind. Ihr neues Zuhause haben sie auf dem berüchtigten Piratenplaneten Noa gefunden. Auch Shara und Kranit haben sich vorübergehend den Piraten angeschlossen und übernehmen Missionen mit einer von Faels Crews. Doch die scheinbare Ruhe währt nicht lange: Schon bald tauchen neue Bedrohungen auf, die nicht nur das Leben der Gefährten, sondern das Schicksal ganzer Planeten aufs Spiel setzen.
Die Handlung ist dicht und voller Wendungen. Während Iniza versucht, ihre neu entdeckten Kräfte zu kontrollieren und ihre eigene Rolle im Machtspiel der Galaxis zu verstehen, sehen sich die Protagonisten größeren Gefahren gegenüber. Hexenorden und intergalaktische Mächte stoßen in einem Wettlauf um die Vorherrschaft aufeinander, und der Leser wird in ein Abenteuer hineingezogen, das kaum eine Atempause erlaubt.
Eine der großen Stärken des Romans ist die Charakterzeichnung. Meyer schafft es, seinen Figuren Tiefe zu verleihen, ohne dabei die Action aus den Augen zu verlieren. Iniza ist eine starke, vielschichtige Protagonistin, die sich nicht nur mit äußeren Feinden, sondern auch mit ihrer eigenen Identität auseinandersetzen muss. Kranit, der Söldner mit der rauen Schale, bleibt ein Publikumsliebling, während neue Figuren wie rivalisierende Hexen oder machthungrige Generäle das Ensemble bereichern. Besonders spannend ist, wie Meyer moralische Grauzonen auslotet – niemand ist nur gut oder böse, und gerade das macht die Charaktere so glaubwürdig.
Kai Meyer schafft in „Hexenmacht“ ein Universum, das gleichermaßen magisch und technologisch ist. Von gigantischen Raumkreuzern über pulsierende Hexenrituale bis hin zu entlegenen Planeten, die voller Gefahren und Geheimnisse stecken – jede Seite birgt neue Überraschungen. Dabei gelingt es Meyer, seine Welt so detailreich zu beschreiben, dass man sie regelrecht vor sich sieht. Besonders faszinierend ist die Verschmelzung von Fantasy und Science-Fiction. Hexen, die in anderen Geschichten vielleicht in dunklen Wäldern hausen würden, sind hier mächtige, aber zwielichtige Figuren, die in einem futuristischen Kontext agieren. Ihre Kräfte sind nicht nur magisch, sondern haben auch eine technologische Komponente, was zu spannenden Fragen über die Verbindung zwischen Wissenschaft und Mystik führt.
Meyer ist bekannt für seine flüssige, bildhafte Sprache, die den Leser sofort in die Handlung hineinzieht. In diesem Buch erreicht sein Stil eine neue Intensität. Die Actionszenen sind atemberaubend choreografiert, die Dialoge prägnant und voller Bedeutung, und die Beschreibungen der Welt lassen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Auch die Struktur des Buches überzeugt: Es legt genug Spannung und Fragen für den dritten Teil, sodass man diesen kaum erwarten kann.
„Die Krone der Sterne – Hexenmacht“ ist ein beeindruckender Beweis für Kai Meyers Können als Geschichtenerzähler. Mit einer Mischung aus Action, Magie und emotionaler Tiefe ist das Buch ein Highlight für Fans von Science-Fiction und Fantasy gleichermaßen. Die komplexe Handlung, die lebendigen Charaktere und die faszinierende Welt machen diesen Roman zu einem absoluten Highlight.
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