
Buchinformationen
| Titel | Rungholt |
| Band | Einzelband |
| Autor | Ann-Kathrin Wasle |
| Verlag | – |
| Übersetzung | – |
| ISBN | 978-3-94919-814-4 |
| Seitenzahl | 432 |
| Genre | Historischer Roman, historische Fantasy |
| Bewertung | 4 von 5 Sterne |
Klappentext
1362 versank die Stadt Rungholt im Meer und wurde zur Legende.
Jahrhunderte später kann sich die verträumte Janna dem Sog der alten Sagen nicht entziehen. Als sie das Tagebuch von Lenore findet, verliert sie sich zusehends in der Geschichte der jungen Frau und jener dem Untergang geweihten Stadt – bis sie Realität und Einbildung, Lenores und ihr eigenes Leben kaum noch unterscheiden kann …
Meine Meinung
„Rungholt“ von Ann-Kathrin Wasle ist die überarbeitete und verbesserte Neufassung ihres früheren Romans „Die Glocken von Rungholt“. Ursprünglich hatte die Autorin eine klare Vision für ihre Geschichte, doch die erste Version entsprach nie ganz ihren Vorstellungen. Mit „Rungholt“ hat Wasle nun die Gelegenheit ergriffen, ihre Erzählung so zu gestalten, wie sie es sich immer gewünscht hat.
Die Stadt Rungholt, die im Jahr 1362 im Meer versank, ist seit Jahrhunderten von Legenden und Mythen umwoben. Einer dieser Mythen besagt, dass die Stadt für die Arroganz ihrer Bewohner bestraft wurde, die die Macht des Meeres herausforderten und die Warnungen der Natur ignorierten. In einer einzigen Nacht wurde Rungholt von den Wellen verschlungen, und nur Ruinen blieben zurück. Viele Jahre später stößt Janna auf das Tagebuch von Lenore, die einst in dieser versunkenen Stadt lebte.
Im Mittelpunkt des historischen Romans stehen zwei Frauen: Janna, die in der Gegenwart lebt, und Lenore, die im 14. Jahrhundert in Rungholt lebte. Janna, die ihren Bruder vermisst, stößt auf ein altes Tagebuch, das Lenores Leben und die letzten Tage der Stadt Rungholt beschreibt. Fasziniert von den Erzählungen, verliert sich Janna immer mehr in der Geschichte und beginnt, Parallelen zu ihrem eigenen Leben zu ziehen.
Die Handlung entfaltet sich auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen: im Jahr 1360 und im Jahr 1907. Im mittelalterlichen Jahr 1360 erleben wir die letzten Tage der blühenden Stadt Rungholt, bevor sie von einer verheerenden Sturmflut heimgesucht und schließlich vom Meer verschlungen wird. Die Bewohner kämpfen gegen die Naturgewalten und ihre eigenen inneren Dämonen, während die Stadt ihrem unausweichlichen Schicksal entgegenblickt. Durch den Wechsel zwischen diesen beiden Epochen schafft Ann-Kathrin Wasle eine tiefgründige und vielschichtige Erzählung, die die Leser imer weiter in den Bann zieht und die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart eindrucksvoll aufzeigt.
Ann-Kathrin Wasle gelingt es meisterhaft, historische Genauigkeit mit fiktiven Elementen zu verbinden. Sie schöpft aus einer Fülle archäologischer Funde und historischer Berichte, um ein lebendiges und authentisches Bild der mittelalterlichen Stadt Rungholt zu zeichnen. Ihre akribische Recherche und ihr Gespür für Details lassen die Stadt in all ihrer Pracht und ihrem Untergang vor den Augen der Leser auferstehen. Gleichzeitig verleiht sie der Geschichte eine Prise Mystik und Fantasy, die das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis machen. Diese magischen Elemente fügen sich nahtlos in die historische Kulisse ein und verleihen der Erzählung eine zusätzliche Tiefe und Faszination.
„Rungholt“ ist mehr als nur ein historischer Roman. Es ist eine Geschichte über Verlust, Hoffnung und die Suche nach Antworten. Jannas und Lenores Schicksale sind eng miteinander verwoben, und Wasle zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie die Vergangenheit die Gegenwart beeinflussen kann. Insgesamt ist es eine absolut faszinierende Geschichte, historisch fundiert und hervorragend ausgearbeitet. Die Verknüpfung von Geschichte und Fiktion ist wunderbar gelungen, und der Hauch Mystik fügt sich perfekt in die Legende von Rungholt ein, was dem Buch das gewisse Etwas verleiht. Wärmstens zu empfehlen.
[unbezahlte Werbung | Rezensionsexemplar]
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