V. E. Schwab: Die Beschwörung des Lichts [Rezension]

Buchinformationen

Titel	Die Beschwörung des Lichts
Band	3 von 3
Autor	V. E. Schwab
Verlag	Fischer TOR
Übersetzung	Petra Huber
ISBN	978-3-596-29634-7
Seitenzahl	720
Genre	Historical Fantasy, Urban Fantasy
Bewertung	5 von 5 Sterne

Klappentext

»Wie tötet man einen Gott?« Diese Frage stellen sich Lila und Kell, als die Dunkelheit ihre Heimat, das Rote London, erfasst. Osaron, die finsterste Ausgeburt des Schwarzen London, hat in kurzer Zeit die Macht in der Stadt an sich gerissen. Und er möchte vor allem eins: verehrt werden. Selbst die stärksten Magier des Reiches kommen nicht gegen ihn an, also schmieden Kell und Lila einen verzweifelten Plan. Zusammen mit dem von seiner Familie verstoßenen Piraten Emery Alucard und dem zwielichtigen Antari Holland machen sie sich auf die Suche nach einem magischen Artefakt, das selbst Osaron in die Schranken weisen kann.

Meine Meinung

„Die Beschwörung des Lichts“, im Original „A Conjuring of Light“, ist der packende Abschluss der Weltenwanderer-Trilogie von V. E. Schwab. Die amerikanische Autorin hat mit dieser Reihe eine faszinierende Welt erschaffen, die Leser in eine magische Welt führt, in der es vier verschiedene Versionen der Stadt London gibt. In diesem letzten Band erreicht die Handlung ihren Höhepunkt und zieht uns mit einer intensiven Mischung aus Magie, Machtkämpfen, Charakterentwicklung und Emotionen in ihren Bann.

Der dritte Band setzt nahtlos dort an, wo „Die Verzauberung der Schatten“ endet. Osaron, eine uralte und übermächtige magische Entität, die nach absoluter Herrschaft strebt, hat das rote London bereits im Visier. Seine Invasion stellt eine ungeheure Bedrohung dar – sowohl für die Menschen als auch für die Magie selbst. Während die Hauptstadt des magischen Königreichs in Panik verfällt, versuchen die Helden, verzweifelt eine Lösung zu finden.

Die Handlung ist geprägt von einem Wettlauf gegen die Zeit. Während Osaron an Macht gewinnt, steht nicht nur die Zukunft Londons auf dem Spiel, sondern auch das Überleben der Magie an sich. V. E. Schwab lässt keinen Moment der Ruhe und schafft es, die Leser von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt zu halten.

In „Die Beschwörung des Lichts“ entfalten sich die Protagonisten in ihrer vollen Tiefe. Kell und Lila, zwei starke, aber komplexe Charaktere, übernehmen erneut zentrale Rollen im Kampf gegen Osaron. Gleichzeitig muss Rhy, Kells Ziehbruder und Kronprinz vom roten London, seine eigene Entwicklung durchleben, denn seine Nähe zum Tod und seine Verantwortung für das Königreich lasten schwer auf ihm. Doch auch Holland, der Antari des weißen Londons, spielt keine unwichtige Rolle.

Auch Nebencharaktere wie Alucard Emery, der charismatische Pirat und ehemalige Geliebte von Rhy, spielen eine zentrale Rolle im Geschehen. Alucard fügt der Geschichte mit seiner frechen Art und seinem Mut eine weitere spannende Ebene hinzu, während auch seine eigene persönliche Entwicklung, vor allem in Bezug auf seine Vergangenheit, nicht zu kurz kommt.

Die Dynamik zwischen den Charakteren ist meisterhaft gestaltet. Schwab versteht es, ihnen Tiefe und Komplexität zu verleihen, ohne dass die Handlung an Schwung verliert. Jeder der Protagonisten hat persönliche Kämpfe auszutragen, und diese stehen oft im Spannungsfeld zu den Anforderungen der äußeren Welt.

Eine der größten Stärken der „Shades of Magic“-Trilogie ist die Welt, die V. E. Schwab geschaffen hat. In diesem Band kommt diese in all ihrer Pracht zur Geltung. Die Idee der vier Londons – Grau, Rot, Weiß und Schwarz – ist nicht nur originell, sondern auch tief in der Geschichte verwurzelt. Jedes London hat seine eigene Atmosphäre, seine eigene Geschichte und Beziehung zur Magie. Die Trennung zwischen den Welten wird im Laufe der Reihe zunehmend dünner. Osarons dunkle Magie droht, die Barrieren zwischen den Welten zu durchbrechen. Diese zunehmende Gefahr schafft eine bedrückende Atmosphäre und lässt die Spannung kontinuierlich steigen.

Neben der atemberaubenden Handlung und den vielschichtigen Charakteren widmet sich V. E. Schwab in diesem Finale auch wichtigen Themen wie Macht, Verantwortung und Opferbereitschaft. Der Kampf zwischen Freiheit und Kontrolle, den Osaron als zentraler Antagonist repräsentiert, zieht sich durch das gesamte Buch. Die Helden stehen nicht nur einem Feind gegenüber, sondern auch der Frage, was sie bereit sind zu opfern – sei es ihre eigene Freiheit, ihr Leben oder ihre Liebsten.

Mit „Die Beschwörung des Lichts“ liefert V. E. Schwab ein intensives, emotionales und episches Finale, das sowohl Fans der Reihe als auch Fantasy-Liebhaber insgesamt begeistern wird. Die Kombination aus einer einzigartigen magischen Welt, vielschichtigen Charakteren und einer mitreißenden Handlung macht dieses Buch zu einem Höhepunkt der modernen Fantasy-Literatur.