Neal Shusterman: Gleanings – Storys aus dem Scythe-Universum [Rezension]

Buchinformationen

TitelGleanings – Storys aus dem Scythe-Universum
BandZusatzband
AutorNeal Shusterman
VerlagFischer Sauerländer
ÜbersetzungKristian Lutze, Pauline Kurbasik
ISBN978-3-7373-7229-9
Seitenzahl528
GenreUtopie, Dystopie
Bewertung2,5 von 5 Sterne

Klappentext

Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen. All das haben die Menschen in der Zukunft erreicht – doch dafür zahlen sie einen hohen Preis.
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind die Hüter des Todes. Doch immer mehr Scythe missbrauchen ihre Macht …

Meine Meinung

Die Welt der Scythe, erschaffen von Neal Shusterman, hat Leser weltweit in ihren Bann gezogen. Mit „Gleanings – Storys aus dem Scythe-Universum“ öffnet Shusterman erneut das Tor zu dieser dystopischen Zukunft, in der der Tod besiegt scheint und die Scythe bestimmen, wer leben darf und wer sterben muss.

„Gleanings“ ist eine Sammlung von fünfzehn Kurzgeschichten, die uns tiefer in das Scythe-Universum eintauchen lassen. Dabei ist jede Geschichte einzigartig und trägt zu dem großen Universum bei, das Shusterman erschaffen hat. Von den verborgenen Geheimnissen der mächtigsten Scythe bis hin zu den unerzählten Geschichten der Hüter des Todes bietet dieses Buch eine Vielzahl von Perspektiven und Schicksalen.

Die Kurzgeschichten bieten ein breites Spektrum an Themen und erweitern das Verständnis des Scythe-Universums. Doch nicht jede Geschichte trifft den Nerv der Zeit oder vermag den Leser vollständig zu fesseln. Einige Erzählungen sind leider sogar recht eintönig und lassen die Tiefe vermissen, die man von der Hauptreihe gewohnt ist.

Die Unterschiede zwischen den Geschichten sind teilweise enorm. Einige Geschichten sind amüsant und spannend, andere nicht. Wir begegnen neuen und bekannten Scythes und erhalten Einblicke in ihre Vergangenheit. Auch Personen aus dem Hintergrund, Kontrahenten und Bösewichte finden ihren Platz. Die Kurzgeschichten erstrecken sich über verschiedene Zeitalter und enthüllen die Ursprünge des Scythetums und des Thunderhead.

Es wird viel geboten, aber für mich waren die Handlungen manchmal etwas zu weit hergeholt, was das Eintauchen in die Geschichten manchmal erschwerte. Trotz des Ideenreichtums wirkten manche Wendungen und Konzepte unnatürlich und erzwungen, als würden sie mehr der Dramaturgie als einer stimmigen Erzählung dienen. Vor allem fehlte mir die Nähe zu den Figuren, die man aus der Hauptreihe kennt. Denn auf diese wird sich fast gar nicht konzentriert. Stattdessen gibt es vor allem neue Charaktere, bei denen man sich fragt, warum sie ins Rampenlicht gerückt wurden, und diese Distanz zu den bekannten Gesichtern lässt die Geschichten etwas fremd wirken. Die Einführung neuer Charaktere mag zwar für frischen Wind sorgen, aber ohne eine feste Verbindung zu den bereits liebgewonnenen Figuren scheint ein wesentlicher Teil des emotionalen Kerns der Serie zu fehlen.

„Gleanings“ ist ein Buch mit Höhen und Tiefen. Es mag nicht jeden Leser gleichermaßen ansprechen, aber für Fans des Scythe-Universums bietet es interessante Einblicke und erweitert die von Neal Shusterman geschaffene Erzählwelt. Auch wenn das Buch nicht durchweg überzeugen kann, ist es doch ein Zeugnis von Shustermans kreativer Vision.

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