Pierce Brown: Red Rising – Das dunkle Zeitalter Teil 1 [Rezension]

Cover © Cross Cult

Buchinformationen

TitelRed Rising – Das dunkle Zeitalter Teil 1
Band5 von 9
AutorPierce Brown
VerlagCross Cult
ÜbersetzungClaudia Kern
ISBN978-3-96658-035-9
Seitenzahl500
GenreScience-Fiction, Dystopie
Bewertung3,5 von 5 Sterne

Klappentext

Zehn Jahre lang war Darrow das Gesicht der Revolution gegen die farbenbasierte Weltengesellschaft. Nun ist er von der Republik, die er selbst gegründet hat, zum Gesetzlosen erklärt worden und führt auf eigene Faust Krieg auf dem Merkur, um Eos Traum doch noch zu verwirklichen. Doch ist er, der überall Tod und Verwüstung hinterlässt, wirklich noch der Held, der einst die Ketten sprengte? Oder wird sich eine neue Legende erheben und seinen Platz einnehmen?

Meine Meinung

Pierce Browns „Red Rising“-Reihe hat sich seit ihrem Debüt zu einer der fesselndsten Science-Fiction-Sagas entwickelt, die Fans dystopischer Welten und komplexer Charaktere begeistert. Mit „Das dunkle Zeitalter Teil 1“, dem fünften Band der Reihe, führt Brown seine Leser tiefer in die Schichten einer von Revolution und Krieg geprägten Farbgesellschaft.

Ein Jahrzehnt nachdem Darrow zum Symbol des Widerstands geworden ist, wird er von der Republik, deren Mitbegründer er war, geächtet und führt nun seinen eigenen Krieg auf dem Merkur, um den Traum seiner verstorbenen Frau Eo zu erfüllen. Doch während er Tod und Zerstörung hinterlässt, muss er sich fragen, ob er immer noch der Held ist, der einst die Ketten sprengte, oder ob eine neue Legende seinen Platz einnehmen wird.

Browns Fähigkeit, Spannung und Emotionen zu vermitteln, ist unbestritten. Seine Welt ist voller Gewalt, aber auch voller Hoffnung, und die Figurenkonstellationen sind sorgfältig und interessant aufgebaut. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung der Charaktere, insbesondere der Protagonisten. Die Art und Weise, wie Brown ihre inneren Kämpfe und Veränderungen darstellt, ist nach wie vor bemerkenswert.

Der Funke, der in den vorherigen Bänden übergesprungen ist, springt hier nicht ganz über, vor allem im ersten Teil des Buches, der ausschließlich aus der Sicht von Darrow und Lysander geschrieben ist. Statt Spannung erwartet einen hier vor allem eine gewisse Kriegsmüdigkeit, die diesen Teil absolut zäh und fast unlesbar macht. Es ist wirklich selten, dass ein Abschnitt so ausbremst wie dieser. Im zweiten Teil, der mit Virginia auch eine neue Perspektive einbringt, wird es zwar spannender, aber die bekannte Sogwirkung der ursprünglichen Trilogie bleibt auch hier aus.

Erfrischend, aber nicht weniger zäh, ist die Schilderung aus der gegnerischen Seite des Kriegs um Merkur – Handlungsträger hier ist Lysander, der versucht, die Goldenen der äußeren Planeten mit den Loyalisten um den Herrn der Asche der inneren Planeten zu vereinen. Lysanders Perspektive bringt eine neue Tiefe in die Erzählung, da er nicht nur mit den politischen Intrigen kämpfen muss, sondern auch mit seiner eigenen Identität und den Schatten seiner Vergangenheit. Seine Reise ist geprägt von der Suche nach einer Balance zwischen Macht und Moral, während er versucht, einen zerbrechlichen Frieden in einem System zu schmieden, das am Rande des totalen Krieges steht. Seine Vision von Einheit wird jedoch auf die Probe gestellt, als alte Feindschaften und neue Allianzen die Grenzen zwischen Freund und Feind verschwimmen lassen.

Am besten hat mir die Handlung um Ephraim und die um Virginia gefallen. Ephraims Charakterentwicklung ist besonders bemerkenswert, da er sich von einem zynischen Dieb zu einer Figur mit tiefen moralischen Konflikten und Verantwortungsgefühl entwickelt. Seine Aufträge sind gefährlich und ethisch grau, was ihn zu einem der komplexesten Charaktere des Buches macht. Virginias Rolle als Politikerin und Anführerin zeigt eine Frau, die zwischen der harten Realität der Macht und dem Idealismus, der sie einst antrieb, hin- und hergerissen ist. Ihre strategischen Manöver und politischen Spiele sind entscheidend für den Verlauf der Geschichte und bieten einen faszinierenden Einblick in die Kunst der Führung und des Überlebens in einer Welt voller Verrat und Machtkämpfe.

„Red Rising – Das dunkle Zeitalter Teil 1“ ist ein weiterer interessanter Beitrag zur „Red Rising“-Saga, der gerade mit dem zweiten Teil Hoffnung macht, dass die Geschichte wieder besser wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Geschichte noch weiter entwickeln wird.

Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle eine Website oder ein Blog auf WordPress.com

Nach oben ↑