Noah Stoffers: A Midsummer’s Nightmare [Rezension]

Cover © Knaur

Buchinformationen

TitelA Midsummer’s Nightmare
BandEinzelband
AutorNoah Stoffers
VerlagKnaur
Übersetzung
ISBN978-3-426-53017-7
Seitenzahl448
GenreDark Fantasy
Bewertung4 von 5 Sterne

Klappentext

Der schottischen Insel Hilma steht ein Sommer wie kein anderer bevor:
Die Studierenden der altehrwürdigen Elite-Universität proben wie jedes Jahr die Aufführung eines Stücks von Shakespeare. Doch währenddessen entdecken vier Mitglieder der Theatergruppe ihre übernatürlichen Fähigkeiten – und den rachsüchtigen Geist eines Mädchens, gefangen im Gemäuer der Universität.
Rivalitäten, romantische Gefühle und Leistungsdruck verblassen endgültig, als die vier herausfinden, dass nichts ist wie es scheint. Nur wenn es ihnen gelingt, sich ihren inneren Dämonen zu stellen, werden sie sich retten können …

Meine Meinung

„A Midsummer’s Nightmare“ von Noah Stoffers ist ein fesselnder Dark-Fantasy-Roman, der den Leser in eine Welt voller shakespearescher Dramatik und übernatürlicher Rätsel entführt. Die nicht-binäre Hauptfigur Ari kehrt für das letzte Trimester an das altehrwürdige College auf der schottischen Insel Hilma zurück und sieht sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert: Prüfungsstress, die Folgen eines Coming-outs und eine Reihe mysteriöser Ereignisse, die sich nicht leicht erklären lassen und eine potenzielle Gefahr für die Studierenden der Universität darstellen.

Die Geschichte zeichnet sich durch ihre atmosphärische Darstellung aus. Wunderschöne und detaillierte Beschreibungen Schottlands mischen sich mit der klassischen Lernumgebung des Colleges und brutalen Beschreibungen der Ereignisse, die die Universität heimsuchen. Allein die Insel, die Schauplatz der Handlung ist, hat etwas Magisches an sich und dehnt diese Magie immer weiter auf das scheinbar normale Studentenleben aus.

Ari als nicht-binäre Person bringt eine frische Perspektive in die Erzählung und die Kämpfe und Selbstzweifel werden tiefgründig und nachvollziehbar. Dey ist nichtbinär und die Zerrissenheit, wenn es um das Umfeld geht, wird wirklich eindrucksvoll und gut geschildert. Wie man sich als nicht-binäre Person fühlt, war mir neu, das wird in diesem Roman allerdings wirklich authentisch und gut dargestellt und macht einen als Leser auch nachdenklich. Ich hatte allerdings ein Problem damit, wie Ari auf die männliche Seite beharrt. Wenn dey doch non-binary ist, also weder männlich noch weiblich, warum sollte man sich dann so darüber freuen, auf die Männertoilette zu gehen oder im Schlafsaal der männlichen Studenten zu schlafen? Eine nicht-binäre Person wäre dort genauso fehlplatziert wie im Damentrakt, oder sollte sich dort fehlplatziert fühlen, wenn man es genau nimmt. Gerade in einer Welt, die binär ist, hätte ein solcher Konflikt sehr gut gepasst, fehlt aber leider völlig.

Die Themenvielfalt des Romans – von Identität, Selbstverwirklichung und akademischem Ehrgeiz bis hin zu übernatürlichen Begegnungen – wird geschickt miteinander verwoben und hält die Spannung. Der Leser wird durch unerwartete Wendungen überrascht und die Geschichte bleibt bis zum Schluss interessant. Allerdings schwächelt das Ende, weil es zu knapp geraten ist. Es ist ohnehin typisch für zeitgenössische Lektüre, dass das Ende völlig überhastet kommt, hier werden nicht einmal alle Handlungsstränge zu einem gebührenden Abschluss gebracht.

Insgesamt bietet „A Midsummer’s Nightmare“ eine gelungene Mischung aus Fantasy und Dark Academia, angereichert mit schottischer Folklore und queeren Charakteren. Ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und definitiv eine Leseempfehlung wert ist.

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