
Buchinformationen
| Titel | Krachende Kufen – Die Ersten werden die Letzten sein |
| Band | 1 von 2 |
| Autor | Hendrik Frerking |
| Verlag | – |
| Übersetzung | – |
| ISBN | 978-3-7583-2456-7 |
| Seitenzahl | 398 |
| Genre | High Fantasy |
| Bewertung | 4 von 5 Sterne |
Klappentext
Seit sie von ihren Eltern in ein Internat in der Stadt Schwalbenkack geschickt wurde, um dort mit Bildung aneinanderzugeraten, wünscht sich die junge Felia, einmal beim großen Schlittenrennen dabei zu sein, um ihren besten Freund, den verschrobenen Bastler Lyell, anzufeuern. Dieser Wunsch wird ihr auch prompt mit dem Auftauchen des seltsamen Gärtnerlehrlings namens Livian erfüllt, dessen einziger Lebenssinn ein Stück Pergament zu sein scheint. Was die beiden nicht ahnen, ist, dass sie sich kurzerhand ins Fadenkreuz eines erhabenen Elben, einer heruntergekommenen Bande Piraten, diverser Attentäter, einer Meute wütender Rennfahrer und der liebreizenden Miss Handlung – Pardon, Fräulein Handlung – katapultieren. Klingt abgedreht? Ist es auch!
Meine Meinung
„Krachende Kufen – Die Ersten werden die Letzten sein“ ist ein humorvoller Roman von Hendrik Frerking, geschrieben im Stil von Terry Pratchett. Schauplatz ist Schwalbenkack, eine fiktive Stadt im UmfangReich, in der der Name Programm ist und das alljährliche Schlittenrennen nicht auf Schnee, sondern auf Schwalbenkot stattfindet. Wir begleiten Felia, deren Leben sich schlagartig ändert, als ihre Eltern sie auf das Eliteinternat Schwalbenkack schicken, um ihr eine erstklassige Schulbildung zu ermöglichen. Als unbeholfenes Mädchen vom Land wird sie von ihren Mitschülern wegen ihrer Herkunft gehänselt. Doch es gibt einen Lichtblick: den schrulligen Bastler Lyell und seine Huskys. Felia kümmert sich regelmäßig um die Hunde und freundet sich unerwartet mit Lyell an. Was sie nicht ahnt: Lyell ist der Sohn des einflussreichen Stahlfürsten Lord Krust. Da die Geschäfte der Familie nicht mehr so gut laufen, soll Lyell mit einer reichen Braut verheiratet werden. Um dieser ungewollten Heirat zu entgehen, muss er an einem Schlittenrennen teilnehmen, das Preisgeld gewinnen und sich von seinem Vater freikaufen.
Das Buch ist stilistisch einwandfrei geschrieben und vor allem ist die Erzählweise hervorragend. Urkomisch und atemberaubend spannend ist die Handlung rund um das Schlittenrennen, das auf den Straßen von Schwalbenkack ausgetragen wird. Es erinnert dabei stark an die Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett.
Die Geschichte spielt in einem fiktiven Universum namens UmfangReich, das mit der Scheibenwelt vergleichbar ist. Im Mittelpunkt steht die Stadt Schwalbenkack, die für ihre Schwalbenkotrennen bekannt ist. Viele Orte innerhalb der Stadt sind eine Hommage an real existierende Orte. So gibt es zum Beispiel den Kotfürstenplatz, der eindeutig dem Kurfüstenplatz nachempfunden ist.
Liebevoll, witzig und deutlich unterscheidbar sind die Figuren der Geschichte, zwischen deren Perspektiven nach einer einleitenden Erklärung des Erzählers ständig gewechselt wird. Einige davon deutlich skurriler als andere. Da wäre Livian, ein Junge, der anscheinend nie gelernt hat, mit anderen Menschen umzugehen. Oder den schelmischen Piratenkapitän Rostbart, zu dessen Crew neben dem stets mürrischen Argei nur noch Zehnfinger Jim gehört – ein Seemann, bei dem man nie weiß, welche seiner zehn Persönlichkeiten als Nächstes zum Vorschein kommt. Und dann ist da noch der menschenverachtende Elb Vaunír, dessen eigene Erhabenheit und Perfektion ihn buchstäblich in den Wahnsinn treiben. Und das ist nur eine Auswahl. Es gibt noch viele weitere einzigartige, skurrile und originelle Charaktere, die vor kreativen Ideen nur so strotzen. Dagegen wirken die Protagonistin Felia und der Tüftler Lyell fast schon langweilig.
„Krachende Kufen“ ist ein spannender und unterhaltsamer Roman mit vielen interessanten Charakteren, der mich wirklich gut unterhalten hat und stilistisch sehr an die Scheibenweltromane erinnert. Wer also Terry Pratchett mag, der wird diese Geschichte auf jeden Fall gern lesen.
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