Leigh Bardugo: Goldene Flammen [Rezension]

Cover © Knaur

Buchinformationen

TitelGoldene Flammen
Band1 von 3
AutorLeigh Bardugo
VerlagKnaur
ÜbersetzungHenning Ahrens
ISBN978-3-426-52444-2
Seitenzahl352
GenreHigh Fantasy
Bewertung4,5 von 5 Sterne

Klappentext

Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren von Ravka. Jemand, der entbehrlich ist – ganz anders als ihr Kindheitsfreund Malyen, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. Doch als Alina Mal bei einem Überfall auf unerklärliche Weise das Leben rettet, ändert sich alles für sie, denn sie findet heraus, dass sie eine Grisha ist, die über große Macht verfügt.
Alina wird ins Trainingslager der Grisha versetzt, der magischen und militärischen Elite Ravkas. Dort findet sie einen ganz besonderen Mentor: Den ältesten und mächtigsten der Grisha, der nur der »Dunkle« genannt wird und der schon bald ganz eigene Pläne mit Alina verfolgt.

Meine Meinung

„Goldene Flammen“ ist der erste Band der Fantasy-Trilogie „Legenden der Grisha“, die von der US-amerikanischen Autorin Leigh Bardugo erschaffen wurde. Das Buch erzählt die Geschichte von Alina Starkov, einer jungen Kartografin, die entdeckt, dass sie eine seltene und mächtige Grisha ist, die in der Lage ist, das Licht zu beschwören. Als solche wird sie vom Dunklen, dem Anführer der Grisha, in seine Armee aufgenommen, um gegen die Schattenflur zu kämpfen, eine dunkle und gefährliche Barriere, die das Land Ravka teilt. Doch schon bald muss Alina erkennen, dass nicht alles so ist, wie es scheint, und dass sie niemandem trauen kann, nicht einmal sich selbst.

Bevor ich die Reihe in die Hand nahm, hatte ich schon so viel Gutes über sie gehört. Aber wie das so ist, wenn ein Buch in aller Munde ist, war ich erst einmal skeptisch, schließlich gibt es ja so einige Bücher, die zwar in den Himmel gelobt werden, mir persönlich aber nicht so gut gefallen haben. Bei den „Legenden der Grisha“ war das allerdings ganz anders.

Der Stil von Bardugo ist einfach, was das Vorankommen erleichtert. Allerdings fehlt es ihm manchmal an Tiefe und an Details, was dazu führt, dass die Welt ein wenig flach wirkt. Der Schwerpunkt liegt eher auf Spannung als auf Atmosphäre und Emotionen, was für manche Leser zu schnell oder zu oberflächlich sein könnte.

Die Welt der Grisha ist eine wahnsinnig faszinierende Welt nach dem Vorbild russischer Märchen, die mich sehr schnell in ihren Bann gezogen hat. Die Bezeichnungen der einzelnen Grisha sind sehr vielfältig und ich war froh, dass es am Anfang des Buches ein Glossar gibt, da ich die Begriffe die ganze Zeit durcheinander gebracht habe. Mit der Zeit kommt man zwar schnell dahinter, aber es dauert doch eine Weile, bis man alles kennt und weiß, welche Art von Grisha man vor sich hat. Es hätte aber noch mehr Erklärungen geben können, als es hier der Fall war.

Was mich besonders angesprochen hat, sind die Charaktere. Sie sind alle sehr facettenreich und vielschichtig ausgearbeitet, so dass man sie einfach ins Herz schließen muss. Alina ist eine starke und eigensinnige Protagonistin. Sie ist die klassische Heldin, die ihre Berufung hört, aber zunächst nicht wahrhaben will. Doch dann muss sie erkennen, dass sie eine mächtige Grisha ist. Und es ist ausgerechnet der mächtigste Grisha, der sich für sie interessiert – für ihre Fähigkeiten, aber auch für sie selbst – und ihr eine Perspektive bietet, dem Leid in Ravka, ihrer Heimat, endlich ein Ende zu bereiten.

Das, was mir nicht so gut gefallen hat, ist die Liebesgeschichte. Die Ausgangssituation ist, dass Alina ihren besten Freund Mal liebt, der sich aber scheinbar nicht für sie interessiert. Aber obwohl sie so verliebt in ihn ist, lässt sie sich mit dem Dunklen ein. Generell ist mir dieser Aspekt gar nicht so gut gefallen. Ich bin kein Fan davon, wenn sich alle Welt auf die Protagonistin stürzt, vor allem wenn es kaum nachvollziehbar ist und dass der Dunkle, der wirklich deutlich älter als Alina ist, sich ausgerechnet für sie interessiert, nicht nur wegen ihrer Macht, sondern auch wegen ihrer Person, erschien mir an den Haaren herbeigezogen. Egal, Hauptsache man hat noch eine Dreiecksbeziehung, in der die Typen gegensätzlich sind, weil das noch nicht ausgelutscht genug ist.

„Goldene Flammen“ ist trotz seiner Schwächen ein vielversprechender Einstieg in das GrishaVerse. Wer schon immer einmal in eine fesselnde Fantasy-Welt eintauchen wollte, die von der russischen Kultur inspiriert ist, wird hier auf seine Kosten kommen!

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