
Buchinformationen
| Titel | Das Bildnis des Dorian Gray |
| Band | Einzelband |
| Autor | Oscar Wilde |
| Verlag | Anaconda Verlag |
| Übersetzung | Meike Breitkreutz |
| ISBN | 978-3-86647-865-7 |
| Seitenzahl | 288 |
| Genre | Horror, Klassiker |
| Bewertung | 4 von 5 Sterne |
Klappentext
Oscar Wildes Dorian Gray ist eine der berühmtesten Figuren der Weltliteratur: So stauneswert schön er ist, so unverdorben und naiv ist sein Blick auf die Welt. Verführt durch den geistreichen Zyniker Lord Wotton, stürzt Dorian sich haltlos ins lüsterne Londoner Nachtleben. Ausschweifung und Genuss wecken in ihm den innigen Wunsch nach unvergänglicher Jugend – und auf wundersame Weise altert fortan nicht mehr er selbst, sondern ein Porträt von ihm. Doch Dorians unbedachter Pakt mit dunklen Mächten hat grausame Folgen …
Meine Meinung
„Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein Roman von Oscar Wilde, der erstmals 1890 veröffentlicht wurde. Er erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der durch ein magisches Porträt seine Jugend und Schönheit bewahrt, während sein Inneres von Sünde und Verderbnis geprägt ist. Der Roman ist eine harsche Kritik an der viktorianischen Gesellschaft, die Äußerlichkeiten über Moral und Werte stellte. Darüber hinaus wirft das Buch Fragen zu Kunst, Schönheit, Identität und Verantwortung auf, die auch heute noch aktuell sind.
Dieser Klassiker ist sicherlich jedem vom Titel her bekannt. Wildes einziger Roman war bei seiner Veröffentlichung sehr umstritten, da er als unmoralisch und anstößig galt. Er enthielt mehrere Anspielungen auf Homosexualität, die sowohl die Figur des Dorian Gray als auch den Autor selbst betrafen. Wilde selbst wurde deshalb später wegen grober Unzucht angeklagt und zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, an deren Folgen er starb. Auch von den Kritikern wurde das Buch verrissen und als „vulgär“, „geschmacklos“ und „unrein“ beschimpft. In der Folge sah sich Wilde gezwungen, einige Passagen zu ändern oder zu streichen, um den Roman für ein breiteres Publikum akzeptabel zu machen.
Der Stil von Oscar Wilde ist sehr atmosphärisch, oft düster, aber auch philosophisch. Die immer wieder auftauchenden philosophischen Gedanken sind zwar sehr ausschweifend, aber dem Leseerlebnis keinen Abbruch tuend. Denn Wilde hat hier seine Beobachtungen der gehobenen Gesellschaft seiner Zeit einfließen lassen und zeigt deren Eigenarten und die verschiedenen Typen der Gesellschaft auf. Mal auf direkte, mal auf hintergründige Art und auch mit bitterbösem Humor.
Insbesondere der Anfang liest sich sehr zäh. Es gibt so viele innere Monologe und philosophische Ausschweifungen, die sich zum Teil über mehrere Seiten erstrecken, dass man schnell den Eindruck hat, dass nicht wirklich etwas passiert. Ab etwa der Hälfte des Romans wird es dann aber schon besser.
„Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein Klassiker, der auch heute noch von großer Aktualität ist, wenn man bedenkt, wie z.B. in den sozialen Medien ein makelloses Menschenbild präsentiert wird, ohne, dass groß hinter die Fassade geblickt wird. Wer klassische Schauerromane mit Tiefgang mag, wird hier bestens bedient sein.
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