
Buchinformationen
| Titel | Iron Flame – Flammengeküsst |
| Band | 2 von 5 |
| Autor | Rebecca Yarros |
| Verlag | dtv |
| Übersetzung | Michelle Gyo, Michaela Kolodziejcok, Ulrike Gerstner |
| ISBN | 978-3-423-28383-0 |
| Seitenzahl | 960 |
| Genre | Romantasy, High Fantasy |
| Bewertung | 2,5 von 5 Sterne |
Klappentext
Violet muss entscheiden, ob sie ans tödliche Basgiath War College zurückkehren will … und inwieweit sie Xaden vertrauen kann.
Alle hatten erwartet, dass Violet Sorrengail während ihres ersten Jahres am Basgiath War College sterben würde – Violet eingeschlossen. Doch sie hat überlebt.
Das richtige Training beginnt erst jetzt und Violet fragt sich, wie sie das überstehen soll. Die Herausforderungen sind zermürbend, extrem brutal und dafür gedacht, die Schmerzgrenze der Reiter ins Unermessliche zu treiben, aber das größte Problem ist der neue Vizekommandeur, der Violet brechen will – es sei denn, sie hintergeht den Mann, den sie liebt.
Auch wenn Violets Körper schwächer und fragiler ist, hat sie immer noch ihren Verstand – und ihren eisernen Willen. Und die wichtigste Lektion, die sie bisher gelernt hat, scheinen alle anderen zu vergessen: Drachenreiter machen ihre eigenen Regeln …
Meine Meinung
„Iron Flame“ ist die lang erwartete Fortsetzung der Fantasy-Reihe Flammengeküsst der amerikanischen Autorin Rebecca Yarros. In diesem Buch begleiten wir Violet Sorrengail, eine Drachenreiterin, die sich am Basgiath War College einer grausamen und erbarmungslosen Ausbildung unterziehen muss. Dabei wird sie nicht nur von einem neuen Vizekommandeur herausgefordert, der ihre Loyalität zu ihrem Geliebten Xaden auf die Probe stellt, sondern auch von einem Geheimnis, das das Schicksal aller verändern könnte.
Wie vielen anderen hat mir schon der erste Teil der Reihe sehr gut gefallen. Es war vielleicht nicht mein Jahreshighlight, aber doch ein Buch, das mich mitreißen konnte und mir einige schöne Lesestunden bescherte. Dementsprechend waren meine Erwartungen an den zweiten Band, dass er zumindest mit „Fourth Wing“ mithalten kann. Aber das ist nicht der Fall.
Beginnen wir mit den Grundlagen des Romans. Auffällig verändert hat sich der Schreibstil von Rebecca Yarros, vielleicht auch die Übersetzung. Er wirkte oft unsauber, abgehackt und nicht mehr so flüssig wie im ersten Band. Die Dialoge wirkten flach und gestellt und hatten nicht mehr von dem Charme, der die Figuren umso lebendiger gemacht hatte.
Die Geschichte selbst ist meiner Meinung nach nicht gut weitergeführt worden. Das fängt schon bei der Liebesgeschichte an, die hier sehr dominiert. Ständig kreisen Violets Gedanken um Xadens ach so geilen Körper und die beiden finden immer die unpassendsten Momente für bestimmte Dinge, was sehr störte und dem Buch jeglichen Realismus nahm. Manch einer würde jetzt sagen: „Na gut, es ist eben eine Romantasy, da spielt die Liebesgeschichte natürlich eine große Rolle, was erwartest du denn?“, aber in diesem Fall hat sich die Romanze nicht einmal mehr selbst erhalten. Es war ein ständiges Hin- und Her zwischen den beiden Protagonisten und ich hatte oft das Gefühl, hier zwei Teenagern zu folgen, obwohl beide Figuren über zwanzig Jahre alt sind. Man hätte den ganzen Roman sicherlich ohne Probleme kürzen können und es wäre nichts von der Handlung verloren gegangen. Und damit meine ich, dass man sicher mehr als 300 Seiten hätte streichen können. Das war auch der Grund, warum ich mich irgendwann wirklich zum Weiterlesen zwingen musste. Vielleicht hätte ich sogar abgebrochen, wenn es kein Buddyread gewesen wäre.
Ein Trauerspiel ist auch, was aus den Charakteren geworden ist. In „Fourth Wing“ waren die Figuren zwar stereotyp, aber dennoch mit einer beachtlichen Charaktertiefe ausgestattet und haben sich eben im Laufe der Handlung weiterentwickelt. Davon ist jetzt keine Spur mehr zu sehen. Manchmal hat man sogar das Gefühl, dass sich einige Charaktere sogar zurückentwickelt haben, allen voran unsere Protagonistin Violet. Sie benimmt sich meistens wie ein notgeiler Teenager, was einfach ermüdend und nervig ist. Und dann kommt auch noch Eifersucht ins Spiel, denn was wäre eine Liebesgeschichte ohne künstlich aufgebauschte Eifersuchtsdramen?
Überhaupt wirkte alles Dramatische aufgesetzt. Selbst wenn Leute sterben, was diesmal so wahllos passiert, dass es einem als Leser irgendwann egal ist, wirkt es einfach aufgesetzt. Ich glaube, nach dem ersten Band hat wirklich jeder begriffen, wie grausam die Welt ist, in der die Handlung spielt, da muss man die Nebenfiguren nicht noch unnötig aussieben. Dieses Massensterben am War College macht ohnehin keinen Sinn, denn welche Armee würde den Großteil ihrer Rekruten umbringen? Eine Armee hat davon nichts, im Gegenteil. Es ist der obligatorische Schuss ins eigene Knie.
Ich wollte „Iron Flame“ wirklich mögen, aber die Umstände haben es mir schwer gemacht, so dass ich mir nicht einmal mehr sicher bin, ob ich die Buchreihe überhaupt noch weiterlesen möchte. Die Bücher hatten unglaublich viel Potenzial und eine wirklich tolle Welt. Leider wurde an dieser Stelle einfach zu viel verschenkt, um der Geschichte eine bessere Wertung geben zu können. Deshalb kann ich jedem, der „Fourth Wing“ mochte, nur raten, nicht weiterzulesen, da man sich damit nur das positive Bild der Buchwelt zerstört.
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