Kai Meyer: Das Wolkenvolk – Lanze und Licht [Rezension]

Buchinformationen

TitelDas Wolkenvolk – Lanze und Licht
Band2 von 3
AutorKai Meyer
VerlagDrachenmond Verlag
Übersetzung
ISBN978-3-95991-659-2
Seitenzahl432
GenreHistorical Fantasy
Bewertung3,5 von 5 Sterne

Klappentext

Im alten China tobt ein Krieg zwischen Seide und Schwert. Mächte von jenseits des Himmels haben das Mädchen Mondkind ausgesandt, um die letzten Unsterblichen zu vernichten – aber bedeutet ihr Tod wirklich den Untergang der Welt? Oder gibt es ein älteres, dunkleres Geheimnis in den Tiefen der Berge? Nur die Drachen kennen die Antwort, doch sie sind verschollen. Während Nugua ihren Spuren folgt und auf sich allein gestellt um ihr Leben kämpft, jagt Niccolo auf der Suche nach Mondkind durch Gebirge und Wüsten. Er weiß, er muss sie töten, um das Wolkenvolk und ganz China zu retten. Aber wie kann er gegen ein Mädchen kämpfen, das er mehr liebt als das Leben?

Meine Meinung

Das Buch „Das Wolkenvolk – Lanze und Licht“ von Kai Meyer ist der zweite Band der Wolkenvolk-Trilogie, die im alten China spielt. Die Geschichte folgt dem Schicksal von Mondkind, einem Mädchen, das von übernatürlichen Mächten gesandt wurde, um die letzten der acht Unsterblichen zu töten, und Niccolo, einem goldäugigen Jungen, der sie liebt, aber auch gegen sie kämpfen muss, um sein Volk zu retten. Das Buch entführt den Leser in eine faszinierende Welt voller fliegender Schwertkämpfer, mächtiger Drachen und unsterblicher Magier und ist eine faszinierende Mischung aus Fantasy, Abenteuer und Mythologie.

Dem Autor Kai Meyer gelingt es mit seinem lebendigen Stil und seinen originellen Ideen, die Atmosphäre und Kultur des alten China einzufangen und gleichzeitig eine moderne und spannende Geschichte zu erzählen. Oft verbindet er reale historische Ereignisse und Personen mit Elementen aus der Mythologie, der Sagenwelt oder der Magie. Sein Schreibstil ist lebendig, bildhaft und spannend, und er versteht es, die Atmosphäre und die Kultur der Orte, an denen er sich bewegt, einzufangen.

Die Handlung knüpft direkt an den ersten Teil an und entwickelt sich eher schleppend. Es kommt kaum Spannung auf und viele Situationen sind in ihrem Ausgang sehr vorhersehbar. Das nimmt dem Ganzen etwas den Wind aus den Segeln.

Kai Meyer legt großen Wert auf die Charakterisierung seiner Figuren, die oft mit inneren Konflikten oder moralischen Dilemmata zu kämpfen haben. In diesem Band entwickeln sich die Charaktere allerdings eher wenig. Vor allem Niccolo, der auch in diesem Teil wieder der Protagonist ist, hat mich irgendwann nur noch genervt. Er ist ein verliebter Narr, der nur noch Mondkind im Kopf hat, so dass es ihm sogar egal ist, dass das Wolkenvolk immer noch in Gefahr ist und er demzufolge viele dumme Dinge tut. Das hat die Figur für mich total kaputt gemacht. Bevor es Mondkind gab, war Niccolo keine schlechte Hauptfigur, aber dann kam diese erzwungene Liebesgeschichte und machte alles kaputt. Und es gibt leider viele Momente, bei denen man das Buch am liebsten an die Wand werfen möchte.

Was mir aber gut gefallen hat, ist, dass man mehr über die anderen Hauptfiguren Feiqing und Nugua erfährt und sie ihr eigenes, unabhängiges Abenteuer erleben. Auf diese Weise hat man die Möglichkeit, sich eine Auszeit von Niccolos Liebesdrama zu nehmen, ohne die es wahrscheinlich auch nicht zu ertragen wäre.

Trotzdem fand ich den zweiten Band etwas besser als den ersten, nicht zuletzt, weil die Handlung gegen Ende endlich interessant wird. Wegen der Idee, die der Geschichte zugrunde liegt, und der asiatischen Mythenwelt lohnt es sich allerdings, einen Blick in die Fortsetzung der Wolkenvolk-Trilogie zu werfen!

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