
Buchinformationen
| Titel | Das unsichtbare Leben der Addie LaRue |
| Band | Einzelband |
| Autor | V. E. Schwab |
| Verlag | Fischer TOR |
| Übersetzung | Petra Huber, Sara Riffel |
| ISBN | 978-3-596-70581-8 |
| Seitenzahl | 592 |
| Genre | Historical Fantasy, Historische Fiktion, Romance |
| Bewertung | 4 von 5 Sterne |
Klappentext
Addie LaRue ist die Frau, an die sich niemand erinnert. Die unbekannte Muse auf den Bildern Alter Meister. Die namenlose Schönheit in den Sonetten der Dichter. Dreihundert Jahre lang reist sie durch die europäische Kulturgeschichte – und bleibt dabei doch stets allein.
Seit sie im Jahre 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, ist sie dazu verdammt, ein ruheloses Leben ohne Freunde oder Familie zu führen und als anonyme Frau die Großstädte zu durchstreifen. Bis sie dreihundert Jahre später in einem alten, versteckten Antiquariat in New York einen jungen Mann trifft, der sie wiedererkennt. Und sich in sie verliebt.
Meine Meinung
„Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ ist ein Roman von V. E. Schwab, der die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die einen Pakt mit dem Teufel schließt, um ihrer Bestimmung zu entgehen. Addie LaRue wird 1714 in Frankreich geboren und wünscht sich nichts sehnlicher, als frei zu sein. Sie will nicht heiraten, nicht alt werden, nicht sterben. Sie möchte die Welt sehen und Kunst schaffen. Doch ihr Wunsch hat einen hohen Preis: Niemand wird sich an sie erinnern, sobald sie von der Bildfläche verschwindet. Sie ist zur Einsamkeit verdammt, bis sie eines Tages in einer New Yorker Buchhandlung einen Mann trifft, der sich an sie erinnert.
Dieser Roman ist eine Mischung aus historischer Fiktion, Fantasy und Liebesgeschichte, die den Leser auf eine Reise durch die Jahrhunderte mitnimmt. V. E. Schwab gelingt es, die verschiedenen Zeitebenen und Schauplätze lebendig und authentisch zu gestalten. Sie benutzt eine klare und direkte Sprache, die den Leser in die Geschichte hineinzieht. Die Schilderungen sind sehr bildhaft und atmosphärisch, oft mit einem düsteren oder grausamen Unterton und wirken insgesamt sehr poetisch.
Die Handlung kommt nur langsam in Gang. Erst als es mehr um Henry geht, wird es richtig interessant. Und da muss man sich dann auch schon mal durch mehr als 100 Seiten kämpfen. Von da an bleibt es aber bis zum Schluss spannend, nicht zuletzt, weil es ein paar unvorhersehbare Wendungen gibt, mit denen man nicht unbedingt rechnen würde. An einigen Stellen wäre jedoch eine Kürzung ohne Zweifel möglich gewesen.
Die Charaktere sind alle sehr vielschichtig und mit einem großen Facettenreichtum gezeichnet. Sie alle haben ihre Stärken und ihre Schwächen, ihre Wünsche und ihre Ängste, ihre guten und ihre schlechten Seiten. Sie sind keine stereotypen Figuren, sondern lebendige Persönlichkeiten, die den Leser in ihren Bann ziehen.
Addie LaRue ist die Protagonistin des Buches. Sie ist eine starke und mutige Frau, die trotz ihrer Einsamkeit und Verzweiflung nie aufgibt, ihre Spuren in der Welt zu hinterlassen. Die Art und Weise, wie sie sich mit ihrem Schicksal arrangiert und wie sie lernt, damit umzugehen, fand ich wirklich faszinierend.
Der Teufel, der sich Luc nennt, ist ein charismatischer und rätselhafter Antagonist, der Addie immer wieder herausfordert und manipuliert. Er ist der Einzige, der sich über die Jahrhunderte hinweg an sie erinnert und sie regelmäßig aufsucht, um ihr seine Gesellschaft anzubieten oder ihr das Leben schwer zu machen. Er hat eine dunkle und grausame Seite und ist immer wieder von Neuem von Addie und ihrem Widerstand gegen ihn fasziniert.
Und Henry, der Buchhändler, ist ein liebenswerter und sensibler Mann, der seine eigenen Dämonen hat. Er ist der erste Mensch seit 300 Jahren, der sich an Addie erinnert, nachdem sie ihn getroffen hat. Mit ihm haben wir auch einen queeren Charakter, denn er ist bisexuell bzw. pansexuell und hatte in der Vergangenheit auch eine Beziehung mit einem anderen Mann.
„Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ ist ein Buch, das zum Nachdenken über die Bedeutung von Erinnerung, Identität und Liebe anregt. Ein Buch, das mich berührt, gefesselt und überrascht hat, nachdem ich mich auf die Handlung eingelassen hatte. Wer Liebesgeschichten mit phantastischen Elementen, aber auch mit Tiefgang mag, wird mit diesem Buch sehr viel Freude haben!
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