
Buchinformationen
| Titel | The Atlas Paradox – Schicksal ist eine Entscheidung |
| Band | 2 von 3 |
| Autor | Olivie Blake |
| Verlag | Fischer TOR |
| Übersetzung | Heide Franck, Alexandra Jordan |
| ISBN | 978-3-596-70765-2 |
| Seitenzahl | 560 |
| Genre | Dark Fantasy |
| Bewertung | 4,5 von 5 Sterne |
Klappentext
Mehr Geheimnisse. Verrat. Verführung. Herzen werden gebrochen, Allianzen geschmiedet und wieder zerbrochen, und die Alexandrinische Gesellschaft wird als das enthüllt, was sie ist: eine mächtige Organisation, die von einem Mann geführt wird, der unsere Welt revolutionieren möchte. Doch die Gesellschaft verfügt auch über mächtige Feinde, die von sich behaupten, eine bessere Alternative zu sein. Die Magier*innen werden sich für eine der beiden Seiten entscheiden müssen. Und allen ist klar: Von dieser Entscheidung hängt nicht nur ihr eigenes Schicksal ab.
Meine Meinung
„The Atlas Paradox“ ist die lang erwartete Fortsetzung von Olivie Blakes internationalem Bestseller The Atlas Six. Darin werden sechs Magier, die von einem Geheimbund rekrutiert wurden, mit einer Reihe von Gefahren und Intrigen konfrontiert, die ihre Loyalität und ihr Schicksal auf die Probe stellen. Eine von ihnen wird von einem ehemaligen Verbündeten entführt, der glaubt, dass der Anführer der Gesellschaft die Welt zerstören will. Die anderen versuchen, die Wahrheit herauszufinden und sie zurückzuholen. Dabei decken sie einiges über die Gruppe auf, der sie gerade erst die Treue geschworen haben. Kompliziert wird es, als Traumwelt und reale Welt aufeinanderprallen und beide Seiten die Macht haben, sie zu manipulieren.
Olivie Blake ist eine talentierte und innovative Autorin, die es versteht, ihre Leser mit ihren Geschichten in den Bann zu ziehen und herauszufordern. Sie hat einen einzigartigen und unverwechselbaren Schreibstil, der sie von anderen Autoren abhebt. Ihr Schreibstil ist sehr vielseitig und zeichnet sich durch Kreativität aus. Sie verwendet eine Mischung aus poetischer und wissenschaftlicher Sprache, die ihre Geschichten spannend und faszinierend macht. Die Welt, die sie in ihren Geschichten erschafft, ist originell und kreativ. Vor allem das System der Magie, über das wir im zweiten Teil des Buches natürlich noch mehr erfahren, ist sehr interessant und basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es wird also wissenschaftlich erklärt, warum die Magie funktioniert, was das Ganze einfach viel realistischer macht, als die für die Fantasy typische Aussage, dass man die Magie nicht erklären müsse, da es sich ja schließlich um Magie handele und diese ja sowieso nicht real sei.
Die Perspektive springt zwischen den Hauptfiguren hin und her, wie schon im ersten Teil. Diesmal spielt ein Teil der Handlung in den späten 80er Jahren, da Libby in dieser Zeit feststeckt. Um die Handlung voranzutreiben und die Charaktere zu entwickeln, wechselt das Buch zwischen diesen beiden Zeitebenen hin und her.
Das zentrale Thema des Romans ist die Zeitreise, denn Libby ist in der Vergangenheit gefangen und sucht nach einer Möglichkeit, in ihre Zeit zurückzukehren. In diesem Zusammenhang wird auch die Viele-Welten-Interpretation aufgegriffen, die eine Interpretation aus der Quantenmechanik ist. Sie besagt quasi, dass viele Variationen der Realität parallel existieren, was im Verlauf des Buches eine wichtige Rolle spielt. Ich muss zugeben, dass ich so etwas feiere. Das mag zwar einen Roman zu einer anspruchsvollen Lektüre machen, aber es macht mir Spaß, Wissenschaft auch in der Fantasy zu sehen, und man lernt dabei unweigerlich etwas, ohne gleich ein trockenes Sachbuch in die Hand zu nehmen!
Olivie Blake zeigt auch in dieser Fortsetzung komplexe und vielschichtige Charaktere, die oft mit moralischen Dilemmata und inneren Konflikten zu kämpfen haben. Man könnte sie als moralisch grau bezeichnen, da sie keine Skrupel haben, etwas Verwerfliches zu tun, um ihre Ziele zu erreichen. Durch die Ereignisse des ersten Bandes haben sie eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht. So ertränkt Callum seine Sorgen im Alkohol, um zu verarbeiten, was ihm beinahe widerfahren wäre, aber auch um seinen Liebeskummer zu verdrängen.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist, dass es LGBTQ+ Repräsentation gibt. Im ersten Teil war das schon angedeutet, aber im zweiten Teil wird es noch deutlicher!
Alles in allem habe ich dieses komplexe Buch sehr genossen, wenn auch etwas weniger als den ersten Teil, da im zweiten Teil die latente Bedrohung fehlt, die „The Atlas Six“ so spannend gemacht hat. Wer sich in dieser Buchwelt zu Hause fühlt, sollte auch „The Atlas Paradox“ eine Chance geben. Eine dicke Leseempfehlung und beinahe volle Punktzahl gibt es von mir!
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