Buchinformationen
| Titel | Der Geist in der British Library und andere Geschichten aus dem Folly |
| Band | Zusatzband |
| Autor | Ben Aaronovitch |
| Verlag | dtv |
| Übersetzung | Christine Blum |
| ISBN | 978-3-423-21958-7 |
| Seitenzahl | 224 |
| Genre | Urban Fantasy |
| Bewertung | 5 von 5 Sterne |
Klappentext
Stories aus dem ›Flüsse von London‹-Kosmos: Freuen Sie sich auf originelle, witzige, unheimliche Geschichten über Peter, Nightingale, Abigail, Agent Reynolds und Tobias Winter. Lesen Sie, wer (oder was) in einer einsamen Autobahnraststätte umgeht, wer immer noch auf den Regalen einer bekannten Londoner Buchhandlung herumspukt und was genau eigentlich mit dem Fluss Lugg passiert ist …
Meine Meinung
„Der Geist in der British Library und andere Geschichten aus dem Folly“ von Ben Aaronovitch ist eine Sammlung von Kurzgeschichten aus dem beliebten Urban-Fantasy-Universum der Flüsse von London. Fans der Reihe können sich auf ein Wiedersehen mit dem Zauberlehrling Peter Grant und seinen Kollegen aus dem Folly freuen, werden aber auch mit neuen Charakteren und Perspektiven konfrontiert. Die Geschichten sind mal spannend, mal witzig, mal skurril, aber immer gespickt mit magischen Details und Anspielungen auf die britische Kultur und Geschichte.
Aaronovitchs Stil ist geprägt von britischem Humor, lebendiger Sprache, spannender Handlung und magischen Details. Mitten im realen London schafft er eine faszinierende Welt, indem er Polizeiarbeit mit Fantasy-Elementen vermischt. Er beschreibt auf eindrucksvolle Weise die Schauplätze und die Atmosphäre und nimmt Bezug auf die Kultur und die Geschichte Großbritanniens. Die Geschichten sind unterhaltsam und kurzweilig, aber sie sind auch clever und anspruchsvoll geschrieben. Das Buch liest sich spannend und flüssig und erinnert mich in seiner Schlagfertigkeit und seinem Situationswitz an Monty Python.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert, wobei der erste Teil aus Kurzgeschichten aus der Sicht von Peter Grant besteht, während der zweite Teil gemischte Perspektiven anderer Charaktere zeigt. Hier fand ich es allerdings schwierig, zu verfolgen, aus welcher Perspektive die jeweilige Geschichte geschrieben ist, da am Anfang jeder Geschichte nicht angegeben wird, aus welcher Perspektive sie geschrieben ist. Dafür gibt es viele Informationen, wo die Geschichten zeitlich einzuordnen sind und was die Motivation dahinter ist. Viele der Geschichten von Peter Grant sind ursprünglich als Bonusmaterial in Sonderausgaben der britischen Buchhandelskette Waterstones erschienen und sind nun zum ersten Mal in deutscher Sprache veröffentlicht worden. In den sechs Geschichten geht es um Einsätze, zu denen Peter Grant gerufen wurde oder in die er selbst geraten ist.
Auch hier sind die Figuren mit der gewohnten Tiefe ausgestattet. Allerdings machen sie – aufgrund der Kürze der Geschichten – keine nennenswerte Entwicklung durch. Das stört aber nicht weiter, da es sich gut in die Struktur einfügt.
Die Kurzgeschichten haben mir so gut wie alle sehr gut gefallen. Ich bin sofort wieder in die Welt von Peter Grant eingetaucht und hätte mir gewünscht, dass die Geschichten nicht schon nach ein paar Seiten beendet gewesen wären, sondern noch weiter gegangen wären. Das kurze Wiedersehen mit den Füchsen, den Flüssen und den bekannten Haupt- und Nebenfiguren reißt einen mit und lässt ein wenig erahnen, was zwischen den Peter-Grant-Bänden oder in der Zeit, in der Peter und Co. auf Hochtouren ermitteln, an den Nebenschauplätzen in und außerhalb Londons passieren könnte.
Insgesamt gehört diese Kurzgeschichtensammlung zu meinen Lieblingsbüchern aus „Die Flüsse von London“ und ich finde, dass es ein tolles Leseerlebnis ist, wenn man sich auf die kurzen Szenen einlässt und sie genießen kann. An manchen Stellen hätte ich mir vielleicht etwas mehr gewünscht, aber dennoch kann ich das Buch nur jedem empfehlen, der die Peter-Grant-Reihe genauso liebt wie ich. Eine unterhaltsame Kurzgeschichtensammlung für alle Peter-Grant-Fans!
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