Rick Riordan: Die Abenteuer des Apollo – Der Turm des Nero [Rezension]

Cover © Carlsen, Helge Vogt

Buchinformationen

TitelDie Abenteuer des Apollo – Der Turm des Nero
Band5 von 5
AutorRick Riordan
VerlagCarlsen Verlag
ÜbersetzungGabriele Haefs
ISBN978-3-551-55692-9
Seitenzahl448
GenreContemporary Fantasy
Bewertung4,5 von 5 Sterne

Klappentext

Camp Jupiter ist gerettet, die grausamen Herrscher Caligula und Commodus sind zurückgeschlagen und eine ganze Zombiearmee ist besiegt. Doch Lester (zu anderen Zeiten auch bekannt als der Gott Apollo) und seine Freundin Meg haben noch eine große Aufgabe vor sich: Sie müssen das mächtige Orakel von Delphi aus den Fängen des magischen Python befreien. Zum Glück hilft ihnen eine geheimnisvolle Weissagung. Die Hinweise führen sie nach New York zum Turm des Nero. Hier müssen sie sich dem verrückten Gottkaiser stellen.

Meine Meinung

„Die Abenteuer des Apollo – Der Turm des Nero“ ist das packende Finale der Percy-Jackson-Fortsetzung Die Abenteuer des Apollo von Rick Riordan. Nachdem Apollo und seine Gefährten Camp Jupiter erfolgreich verteidigt haben, muss nur noch ein Orakel befreit werden: Das Orakel von Delphi. Doch das befindet sich ausgerechnet in den Klauen von Python. Und zu allem Unglück führt sie ihr Weg ausgerechnet zum letzten verbliebenen Kaiser: Nero.

Den Anfang des Romans fand ich ziemlich öde, weil erst mal nicht viel passiert. Die Truppe weiß nicht so recht, wie sie weitermachen soll. Ja, sie haben ein Ziel, aber sie wissen nicht, wie sie dieses am sinnvollsten angehen sollen, schließlich ist sowohl mit Nero als auch mit Python nicht unbedingt zu spaßen. Glücklicherweise legt sich das nach 100 Seiten und es bleibt spannend bis zum Schluss. Von da an konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen, so sehr hat es mich gefesselt.

Rick Riordan verbindet Elemente der griechischen und römischen Mythologie mit dem modernen Leben in einem humorvollen und spannenden Stil. Er schreibt in der Ich-Form, um die Gedanken und Gefühle Apollos besser vermitteln zu können. Das Ganze ist durchzogen von sarkastischem und zynischem Humor, gepaart mit viel Situationskomik, die mich immer wieder zum Schmunzeln, aber auch zum Lachen gebracht hat. Im Vergleich zu den ersten Teilen des Sequels sind die Witze auch deutlich besser gelungen.

Riordan legt großen Wert auf Dialoge. Das kommt auch hier wieder zur Geltung und gibt den Charakteren unglaublich viel Gestalt. Mir gefällt vor allem, dass man dadurch auch eine deutliche Charakterentwicklung sehen kann, die auch noch schlüssig ist. Nehmen wir zum Beispiel Apollo. Am Anfang der Serie ist er noch unglaublich egoistisch und bemitleidet sich selbst, aber jetzt im letzten Band zeigt er eine ganz andere Seite und geht sogar so weit, dass er sich für andere opfern würde. Apollo sieht die Halbgötter nicht mehr nur als entbehrliche Schachfiguren auf einem Spielbrett, nein, er scheint endlich begriffen zu haben, wie einzigartig jeder von ihnen ist und dass jeder von ihnen es verdient hat, am Leben zu sein und ein gutes Leben zu führen. Ich würde mir wünschen, dass Apollo seine Menschlichkeit, die er sich erkämpft hat, auch behält, wenn es jemals eine weitere Fortsetzung geben sollte, in der er eine Rolle spielt. Wobei es ziemlich wahrscheinlich ist, dass er in „Nico & Will – Reise ins Dunkel“ auftauchen wird, schließlich ist Will Apollos Sohn.

Das Ende war – für mich – ziemlich überraschend. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es so endet. Apollo gibt wirklich noch einmal alles, um die Welt zu retten und opfert viel – das hat mir sehr gut gefallen! Insgesamt fand ich das Ende aber deutlich weniger rund als bei „Helden des Olymp“, dem ersten Percy-Jackson-Sequel.

Die Buchreihe ist im Großen und Ganzen sehr durchwachsen und vor allem der Anfang der Reihe ist wirklich schlecht und zieht sich wie Kaugummi. Man merkt hier sehr extrem, dass Rick Riordan seine Geschichten nicht plant, sondern aus dem Stegreif schreibt, denn gerade die ersten Teile wirkten, als wollte er unbedingt diese Fortsetzung schreiben, wusste aber nicht, wie. Sie wirkten chaotisch und lahm. Von dem Charme, den die anderen Bücher des Autors ausstrahlen, fehlte jede Spur. Doch mit den letzten beiden Bänden gelang es, das Ruder noch einmal herum zu reißen. Von allen Teilen der Reihe „Die Abenteuer des Apollo“ hat mir auch der letzte Band am besten gefallen. Empfehlen würde ich die Reihe allerdings nicht unbedingt, da 3/5 einfach nicht gut sind, aber für Fans und Completionists, die auf eine weitere Fortsetzung warten, lohnt es sich schon, diese Reihe zu lesen!

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