Christian Handel, Andreas Suchanek: Spiegelstadt – Tränen aus Gold und Silber [Rezension]

Cover © Knaur

Buchinformationen

TitelSpiegelstadt – Tränen aus Gold und Silber
Band1 von 2
AutorChristian Handel, Andreas Suchanek
VerlagKnaur
Übersetzung
ISBN978-3-426-46569-1
Seitenzahl352
GenreUrban Fantasy
Bewertung4 von 5 Sterne

Klappentext

In den Schatten unserer Welt existiert eine andere Wirklichkeit: die Spiegelstadt, ein magisches Berlin, erstarrt in den glamourösen 1920er-Jahren und bewohnt von vielgestaltigen Feen-Wesen. Reisen zwischen den Welten sind streng verboten und nur mithilfe magischer goldener Tränen möglich. Auf einer wilden Party in Berlin, die ganz im Motto der 20er-Jahre steht, begegnet Max dem ebenso attraktiven wie geheimnisvollen Lenyo – und gerät damit mitten hinein in einen blutigen Konflikt um die Herrschaft in der Feen-Welt. Verfolgt von gnadenlosen Kreaturen und gefangen in einem Netz aus Intrigen und Machtgier, ahnt keiner von ihnen, dass sie längst zum Spielball einer gefährlichen Macht geworden sind, die die Barriere zwischen den Welten bedroht …

Meine Meinung

„Spiegelstadt – Tränen aus Gold und Silber“ ist der erste Urban-Fantasy-Roman der romantisch-queeren Spiegelstadt-Dilogie von Christian Handel und Andreas Suchanek. Er erzählt die Geschichte von Max, der auf einer ausgelassenen Party im Stil der 20er Jahre Berlins Lenyo kennenlernt – und in einen unerbittlichen Konflikt über die Vorherrschaft in der Spiegelstadt gerät.

Der Stil, mit dem man durch das Buch geführt wird, ist sehr locker und gut verständlich, sodass der Einstieg besonders leicht fällt. Zwar versteht man am Anfang noch nicht alles, aber das legt sich, je mehr man über die Buchwelt erfährt.

Die Welt in „Spiegelstadt – Tränen aus Gold und Silber“ ist zweigeteilt. Es gibt das Berlin, wie wir es kennen, aber auch das Berlin der Feenwesen, das zeitlich in den 1920er Jahren stehen geblieben ist. Es ist nicht gern gesehen, wenn Feenwesen in die Menschenwelt wechseln, aber auch Menschen, sogenannte Andersseiter, haben im gespiegelten Berlin nichts zu suchen. Werden sie entdeckt, erwartet sie der Tod. Die Idee mit den Spiegelstädten hat mir sehr gut gefallen und ist meiner Meinung nach ein interessanter Twist auf die klassische Feenwelt.

Die Geschichte wird in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die im Laufe der Handlung wechseln. Besonders gut hat mir hier gefallen, dass eine der Perspektiven die der Antagonistin ist und man aus ihrer Sicht hautnah miterlebt, zu welchen grausamen Dingen sie fähig ist. Es wurde auch nie zu viel verraten, was die Spannung aufrechterhalten hat.

Die Figuren sind mir persönlich leider insgesamt zu oberflächlich. Sie haben gerade so viel Tiefe, dass man erkennen kann, was sie ausmacht. Die Ausnahme ist allerdings Janus, für mich das Highlight des Buches!

Die queere Liebesgeschichte zwischen Max und Lenyo ist zwar ganz nett, aber an manchen Stellen ist es mir doch ein bisschen zu schnell mit den beiden gegangen. Typisch für Urban Fantasy wird sie auch nicht in den Vordergrund gestellt, sondern am Rande mitgeschleppt, aber das reicht in diesem Fall nicht aus, um sie wirklich spüren zu können. Dazu kommt noch der Spice, das vom Zeitpunkt her wirklich seltsam war, gerade so, als müsse es jetzt noch unbedingt rein. Unterm Strich wäre es wahrscheinlich viel besser gewesen, wenn es nicht drin gewesen wäre.

Alles in allem ist „Spiegelstadt – Tränen aus Gold und Silber“ ein solides Fantasybuch, das mir vor allem wegen des Worldbuildings sehr gut gefallen hat. Auf jeden Fall einen Blick wert für alle Urban-Fantasy-Fans, die gerne auch mal queere Hauptfiguren sehen wollen!

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