
Buchinformationen
| Titel | The Atlas Six – Wissen ist tödlich |
| Band | 1 von 3 |
| Autor | Olivie Blake |
| Verlag | Fischer TOR |
| Übersetzung | Heide Franck, Alexandra Jordan |
| ISBN | 978-3-596-70763-8 |
| Seitenzahl | 544 |
| Genre | Dark Fantasy |
| Bewertung | 5 von 5 Sterne |
Klappentext
Die Bibliothek von Alexandria ist niemals untergegangen, sie verwahrt im Verborgenen seit Jahrtausenden die dunkelsten Geheimnisse der Menschheit. Alle zehn Jahre bekommen die talentiertesten Magier*innen ihrer Generation die Möglichkeit, das uralte Wissen zu studieren: Jene, die die Initiation überstehen, erwarten ungeheurer Reichtum, Macht und Weisheit. Doch von den sechs Auserwählten werden nur fünf überleben. Dieses Mal sind mit dabei: Libby Rhodes und Nico de Varona, zwei begnadete Physiomagier von der New York University of Magical Arts, die einander nicht ausstehen können. Die Telepathin Parisa Kamali und der Empath Callum Nova, beide Meister der Manipulation. Tristan Caine, der zynische Sohn eines Londoner Gangsters, der jede Illusion durchschauen kann, und Reina Mori, eine mysteriöse Naturmagierin aus Japan. Zwischen den mächtigen Adepten beginnt ein Spiel auf Leben und Tod.
Meine Meinung
„The Atlas Six – Wissen ist tödlich“ ist der erste Band der Atlas-Trilogie von Olivie Blake. Er handelt von sechs mächtigen jungen Magiern, die die Chance erhalten, in die geheimnisvolle Gesellschaft von Alexandria aufgenommen zu werden, dafür aber einen von ihnen opfern müssen.
Der Wettstreit zwischen den sechs Auserwählten ist weniger ein körperliches Kräftemessen wie in anderen Büchern mit ähnlichem Ansatz, sondern eher ein intellektuelles Spiel, bei dem eigentlich niemand gewinnen kann. Die Magie ist hier eng mit der Wissenschaft verwoben. Das macht das magische System vielleicht etwas zu komplex für Leute, die sich mit Naturwissenschaften und Psychologie nicht so gut auskennen, aber für mich war das kein Problem. Im Gegenteil; ich finde diese Kombination aus Wissenschaft und Magie unglaublich spannend und hätte gerne noch mehr darüber erfahren!
Der Beginn der Handlung ist recht ruhig. Es dauert eine Weile, bis wirklich Spannung aufkommt, die dann aber bis zum Schluss erhalten bleibt. Gerade gegen Ende wird es nervenaufreibend und bietet einige unerwartete Wendungen. Insgesamt ist die Spannung aber eher unterschwellig und weniger actionlastig, wie in einem Mystery-Roman.
Man bekommt unheimlich viele Informationen, alles wird so detailliert beschrieben, auch wissenschaftliche Abhandlungen, dass es manchmal erschlagend ist. Es hätte sicherlich an der einen oder anderen Stelle noch etwas gekürzt werden können, um der Zähigkeit des Textes etwas entgegen zu wirken.
Erzählt wird aus der Sicht der sechs Hauptpersonen in der dritten Person, wobei die Perspektive im Laufe des Buches zwischen ihnen wechselt. Allerdings kommen einige Figuren deutlich weniger zur Geltung und damit im Vergleich zu anderen zu kurz. Das ist ein bisschen schade, denn als Leser möchte man sie doch alle so richtig kennen lernen.
Die sechs Hauptfiguren haben alle eine enorme Charaktertiefe, was mir sehr gut gefallen hat. Jeder von ihnen ist grundverschieden, hat ganz eigene Ansichten, Stärken und Schwächen und eine ganz eigene Vorstellung davon, was verwerflich ist und was nicht. Aber eines haben sie gemeinsam: Sie sind alle wissbegierig und zielstrebig genug, um ihre Ziele zu erreichen. Begeistert hat mich auch, dass es Olivie Blake gelungen ist, sechs Charaktere zu entwerfen, die alle moralisch grau sind, und das auch noch authentisch rüberzubringen! Alle sechs sind mir sehr ans Herz gewachsen, so dass ich unweigerlich mitgefiebert habe, wer von ihnen sterben muss und sogar gehofft habe, dass sie einen Weg finden, damit alle am Leben bleiben können.
Alles in allem handelt es sich um einen wirklich anspruchsvollen Roman, den ich sehr gerne gelesen habe. Der komplexe Aufbau und die gut ausgearbeiteten Charaktere haben mich neugierig auf den zweiten Teil gemacht. Eine klare Leseempfehlung für alle Fans von Dark Academia!
[unbezahlte Werbung | Rezensionsexemplar]
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