
Buchinformationen
| Titel | Fingerhut-Sommer |
| Band | 5 von 10 |
| Autor | Ben Aaronovitch |
| Verlag | dtv |
| Übersetzung | Christine Blum |
| ISBN | 978-3-423-21602-9 |
| Seitenzahl | 416 |
| Genre | Urban Fantasy |
| Bewertung | 3 von 5 Sterne |
Klappentext
Obwohl sich Police Constable Peter Grant schon unwohl fühlt, wenn er Londons Skyline auch nur ein paar Kilometer weit hinter sich lässt, wird er jetzt in die tiefste Provinz geschickt: in einen kleinen Ort in Herefordshire – wo sich Fuchs, Hase und der Dorfpolizist Gute Nacht sagen. Aber es werden zwei Kinder vermisst, und ihr Verschwinden erfolgte womöglich unter magischen Umständen. Also muss Peter notgedrungen sein angestammtes Biotop verlassen. Mit der Flusstochter Beverley Brook begibt er sich mutig nach Westen, hinein ins ländliche England …
Meine Meinung
In „Fingerhut-Sommer“, dem fünften Teil der PC-Grant-Reihe von Ben Aaronovitch, reist Peter aufs Land, um der örtlichen Polizei bei einem Vermisstenfall zu helfen, bei dem Magie im Spiel sein soll.
Der fünfte Band ist weniger magisch als seine Vorgänger, nicht zuletzt, weil die Handlung um den gesichtslosen Magier auf Eis gelegt wird. Auch die Sache mit Lesley wird kaum weiter verfolgt. Überhaupt wird leider kaum Bezug auf die Vorgängerreihe genommen. So wirkt dieser Zwischenband eher wie ein Zusatzband und nicht wie eine Fortsetzung der Reihe.
Den Ortswechsel fand ich erfrischend, auch wenn einige Charaktere gefehlt haben. Nightingale zum Beispiel kommt fast gar nicht vor, was schade ist, denn er ist wirklich gut ausgearbeitet und passt perfekt in die Rolle des Zaubermeisters.
Auch die Spannung bleibt auf der Strecke. Ich empfand das Buch über weite Strecken als langatmig und viele Wendungen sind von Anfang an sehr offensichtlich. Sicherlich ist eine Entführung mal etwas anderes als ein Mord, aber man erwartet doch mehr als das, was hier geliefert wird. Zum Ende hin wird es dann aber noch einmal spannend und es kommt noch etwas raus, wobei man auch hier sagen muss, dass das Ende auf mich überhastet gewirkt hat.
Was die Charaktere betrifft, so wirkt selbst Peter in diesem Zwischenband unförmig und oberflächlich, was in den Vorgängern nicht der Fall war. Zwar erzählt er alles wie gewohnt auf seine sarkastische und humorvolle Art, aber der Witz dahinter wirkt eher stumpf.
Nachdem Beverley einige Bände lang nicht zu sehen war, ist sie hier wieder häufiger zu sehen, denn Nightingale schickt sie Peter hinterher, um ihn zu unterstützen. Zwischen ihr und Peter wird es nun richtig ernst und auch ihre Liebesgeschichte wird im Rahmen der Handlung vertieft. Das wirkt ein bisschen so, als ob Aaronovitch diese Sache ganz dringend noch zu Ende bringen wollte, damit endlich mal wieder ein bisschen mehr Romantik ins Spiel kommt, also ein bisschen überhastet, und an manchen Stellen fand ich es dann doch ein bisschen fragwürdig.
Die neu eingeführten Charaktere wie der alte Magier Hugh Oswald, ein alter Freund von Nightingale, und seine Enkelin kommen zu kurz. Man hätte so viel mehr aus ihnen machen können, aber das Potential wurde verschenkt und lässt einen mit einigen offenen Fragen zurück.
Im Großen und Ganzen halte ich „Fingerhut-Sommer“ für den bisher schwächsten Teil der Reihe und ich finde, dass es sehr anstrengend ist, ihn zu lesen, weil eben so wenig Spannung vorhanden ist. Man hätte viel mehr aus dem Fall machen können, denn die Idee, was nun hinter der Entführung steckt, ist eigentlich nicht schlecht.
Insgesamt ist es zu wenig. Zu wenig Schwung, zu wenig Magie, zu wenig Anknüpfung an die Vorgängerbände, zu wenig Tiefe. Wer Antworten auf die Fragen sucht, die Band vier aufgeworfen hat, wird hier vorerst nicht fündig!
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