Ben Aaronovitch: Der böse Ort [Rezension]

Cover © dtv

Buchinformationen

TitelDer böse Ort
Band4 von 10
AutorBen Aaronovitch
Verlagdtv
ÜbersetzungChristine Blum
ISBN978-3-423-21507-7
Seitenzahl400
GenreUrban Fantasy
Bewertung5 von 5 Sterne

Klappentext

Seltsame Dinge geschehen im Skygarden Tower, einem berüchtigten Sozialwohnblock in Südlondon. Dinge, die eine magische Anziehungskraft auf Police Constable und Zauberlehrling Peter Grant ausüben. Zunächst geht es nur um ein gestohlenes altes Buch über Magie, das aus der Weißen Bibliothek zu Weimar stammt. Doch dann weitet sich der Fall rasant aus. Denn der Erbauer des Tower, Erik Stromberg, ein brillanter, wenngleich leicht gestörter Architekt, hatte sich einst in seiner Zeit am Bauhaus offenbar nicht nur mit modernem Design, sondern auch mit Magie befasst. Was erklären könnte, warum der Skygarden Tower einen unablässigen Strom von begabten Künstlern, Politikern, Drogendealern, Serienmördern und Irren hervorgebracht hat. Und warum der unheimliche gesichtslose Magier, den Peter noch in schlechtester Erinnerung hat, ein so eingehendes Interesse daran an den Tag legt …

Meine Meinung

„Der böse Ort“ von Ben Aaronovitch ist der vierte magische Kriminalroman der Peter-Grant-Reihe, der den Leser in die Welt der Londoner Polizei und des Übernatürlichen entführt.

Auch hier gelingt es Aaronovitch, eine spannende Geschichte zu erzählen, die mit einer Mischung aus Humor, Action und unheimlichen Elementen gewürzt ist. Die Beschreibungen der Londoner Stadtteile und Sehenswürdigkeiten sind so detailliert und realistisch, dass man das Gefühl hat, selbst durch die Straßen zu streifen.

Die Welt, die Aaronovitch geschaffen hat, ist voller interessanter und vielschichtiger Charaktere, die die Geschichte bereichern und den Leser in ihre Welt hineinziehen.

Die Hauptfigur, der Polizist Peter Grant, ist ein charismatischer und humorvoller Protagonist, der den Leser durch die Handlung führt. Seine Fähigkeit zum Erkennen und Anwenden von Magie macht ihn zu einem außergewöhnlichen Ermittler, der in der Lage ist, auch die mysteriösesten Verbrechen aufzuklären.

Wie gut ein Bösewicht ausgearbeitet sein kann, wird in diesem Band noch deutlicher, denn der gesichtslose Magier ist auch dieses Mal wieder präsent. In seiner Art erinnert er stark an Moriarty. Er ist in gewisser Weise die magische Version von ihm.
Sehr schön finde ich auch die Dynamik, die sich zwischen ihm und Peter entwickelt. Obwohl sie auf verschiedenen Seiten stehen, wirken sie fast freundschaftlich miteinander verbunden. Es ist so, als ob es ihnen irgendwie Spaß macht, gegen den anderen zu arbeiten.

In diesem Teil bekommt Lesley auch wieder mehr Aufmerksamkeit. Inzwischen hat sie sich mehr oder weniger damit abgefunden, dass ihr Gesicht wohl für immer zerstört bleiben wird und hat sich daran gewöhnt, in der Öffentlichkeit besser eine Maske zu tragen, damit sie niemand schockiert ansieht. Zusammen mit Peter arbeitet sie an dem Fall im Skygarden Tower und bändelt mit Zach an, einem Halbfae, den wir bereits aus dem dritten Band kennen.

Auch werden einige neue Nebenfiguren vorgestellt beziehungsweise vertieft. So bekommt die Flussgöttin und Schwester von Beverley, Effra, zusammen mit ihrem Partner Oberon und der jüngsten Themse-Schwester mehr Aufmerksamkeit während der Handlung und macht die ganze magische Welt umso lebendiger. Ich liebe es, wie wirklich selbst weniger relevante Charaktere so einzigartig und tiefgründig gestaltet sind. Dafür hat Ben Aaronivitch definitiv ein Händchen!

Die Handlung steckt voller überraschender Wendungen, die den Leser in Atem halten. Die Mischung aus Krimi- und Fantasy-Elementen macht „Der böse Ort“ zu einem einzigartigen Leseerlebnis, das man nicht so schnell vergisst.

Der vierte Teil der „Peter Grant“-Reihe ist mit Abstand mein absoluter Favorit. Er ist durchgehend spannend und hat einige tolle Wendungen, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hat und die das Lesen umso aufregender gemacht haben.

Alles in allem ist „Der böse Ort“ ein packender und unterhaltsamer Roman, der sowohl Krimi- als auch Urban-Fantasy-Fans gleichermaßen begeistern kann. Ben Aaronovitch hat eine Welt geschaffen, in die man immer wieder zurückkehren möchte, um mehr über Peter Grant und seine Abenteuer zu erfahren.

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