Julia Quinn: Bridgerton – Mitternachtsdiamanten [Rezension]

Cover © HarperCollins

Buchinformationen

TitelBridgerton – Mitternachtsdiamanten
Band7 von 8
AutorJulia Quinn
VerlagHarperCollins
ÜbersetzungPetra Lingsminat, Ira Panic
ISBN978-3-365-00002-1
Seitenzahl416
GenreRegency Romance
Bewertung4,5 von 5 Sterne

Klappentext

Hyacinth Bridgerton ist zwar hübsch und reich, aber auch blitzgescheit und unverblümt, weshalb viele Gentlemen einen Bogen um sie machen. Doch dann begegnet sie Lady Danburys Enkel Gareth St. Clair: wortgewandt und brillant, ist er ihr ebenbürtig. Er bittet sie, das Tagebuch seiner italienischen Großmutter zu übersetzen. Eines Tages jedoch küsst er Hyacinth. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist sie sprachlos. Sie sollte ihm das Tagebuch vor die Füße werfen! Aber stattdessen beginnt für sie und Gareth ein wagemutiges Abenteuer: Die Aufzeichnungen enthalten einen Hinweis auf versteckte Diamanten, von denen seine Zukunft abhängt …

Meine Meinung

Eigentlich wäre Hyacinth eine ausgesprochen gute Partie – wenn sie nicht jedem beweisen müsste, dass sie nun einmal die Klügste im Raum ist. Als sie auf Gareth St. Clair trifft, findet sie einen ebenbürtigen Gegner, der nicht nur ihr Herz, sondern auch ihren Verstand zum Stolpern bringt. Während ihre Mutter und Lady Danbury schon die Hochzeitsglocken läuten hören, will Hyacinth Gareth eigentlich nur bei der Übersetzung eines Tagebuchs helfen – bis ausgerechnet Gareth mit einem einzigen Kuss ihre ganze Welt auf den Kopf stellt.

Wieder gibt es eine stilistische Änderung. Sie betrifft die Kapitelanfänge. Statt Auszügen aus Lady Whistledowns Kolumne oder Briefen finden sich nun kurze Anmerkungen, die einen kleinen Hinweis darauf geben, worum es in dem jeweiligen Abschnitt gehen wird.

Auch die Bälle und Gesellschaften des ton spielen wieder eine größere Rolle als in den drei Vorgängerbänden.

Diesmal sind die beiden Hauptfiguren sehr gut umgesetzt.
Hyacinth ist wie eine Miniaturausgabe von Lady Danbury. Sie ist sehr intelligent und neugierig und sagt ohne Umschweife, was sie denkt. Schlagfertig und spontan bietet sie wirklich jedem die Stirn. Das ist der Grund, warum sie vom männlichen Geschlecht ein wenig gefürchtet, von Lady Danbury aber geliebt wird.
Gareth hingegen ist ein sprunghafter junger Mann, der Hyacinth an Schlauheit in nichts nachsteht. Bis zur Verlobung ist sein einziger Charakterfehler seine unkontrollierte Wut, wenn er seinem Vater begegnet, zu dem er kein gutes Verhältnis hat. Wenn er ihm begegnet, benimmt er sich wie ein Kind oder ein Jugendlicher und nicht wie ein Erwachsener.
In Liebesdingen tut er Hyacinth dann Unrecht, indem er sie verführen will, damit sie ihn heiraten muss. Dabei ist es ihm völlig egal, dass sie ihn sowieso sehr gerne heiraten würde, sogar aus Liebe. Und als ob das noch nicht genug wäre, dient es auch noch dazu, seinem Vater eins auszuwischen. Wie man es von „Bridgerton“-Autorin Julia Quinn gewohnt ist, wird natürlich auch das im Namen der Liebe legitimiert. Eigentlich schade, dass jede männliche Figur mindestens einen extrem schädlichen Charakterzug haben muss, und bei Gareth war er einfach überflüssig. Hätte man das weggelassen, wäre er genauso ausgewogen gewesen, denn seine „Altersregression“ ist ein ziemlicher Nachteil. Aber was tut man nicht alles, um etwas mehr Fanservice einzubauen.

Trotz allem – und dazu sei gesagt, dass ich mich wirklich sehr über Gareths toxisches Verhalten geärgert habe – ist der siebte Band einer der besten der Reihe, wenn nicht sogar der beste. Mir hat das Diamantenfieber von Hyacinth und Gareth und die Dynamik der beiden sehr gefallen. Alles in allem ist es eine witzige und spannende Erzählung.

Vor allem denjenigen, die sich ein wenig durch die Flaute der letzten Bände gequält haben, wird die Geschichte von Hyacinth wieder mehr Spaß machen.

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