
Mit der Macht der Liebe gegen das Böse! In der Romantasy, auch Romantic Fantasy genannt, stehen zwischenmenschliche Beziehungen im Mittelpunkt. Mittlerweile hat sich die Sparte als eine der erfolgreichsten literarischen Genres der Gegenwart etabliert. Doch was steckt eigentlich dahinter?
Die Romantasy ist ein relativ junges Subgenre der Fantasy, obwohl das Konzept schon sehr alt ist. Sie wurde erst in den letzten zwei Jahrzehnten offiziell anerkannt und beschreibt in der Regel Fantasy mit Liebesgeschichten als Kernhandlung, wobei es auch einfach um platonische und politische Beziehungen gehen kann. Wichtig ist nur, dass die Beziehungen zwischen den Figuren handlungstragend sind.
Die Romantic Fantasy zeichnet sich vor allem durch klassische Beziehungsstrukturen und Geschlechterrollen aus. Da sich vor allem Autorinnen dieses Genres bedienen, ist die Hauptfigur meist weiblich. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der Romantic Fantasy immer wieder auftaucht, ist die Übernatürlichkeit der Hauptfiguren.
Die Romantasy existierte lange Zeit nur inoffiziell. Ihre Elemente tauchten jedoch schon in früheren Fantasy-Genres auf und sind in vielen Vorläufern in Mythen und Legenden vertreten. Unter dem Einfluss der feministischen Fantasy ab den 1970er Jahren entstanden auch einige Romane, deren Figuren sich mit ihrer Sexualität sowie mit heteronormativen Erzähltraditionen auseinandersetzten. Ein Beispiel dafür sind die „Chroniken von Tornor“ von Elizabeth A. Lynn.
Richtig populär wurde die Romantic Fantasy dann vor allem durch den Boom der Vampirliteratur Anfang der 2000er Jahre, z.B. durch die Twilight-Romane von Stephenie Meyer. Das Konzept der Fantasy, bei dem eine Liebesbeziehung zwischen Menschen und magischen Wesen in den Vordergrund gerückt wird, dazu noch ein Konflikt und eine gute Portion Erotik – und natürlich ein Happy End – schlug ein wie eine Bombe. So wurden von den 460 Fantasy-Romanen, die 2007 veröffentlicht wurden, 243 der Romantasy zugeordnet.
Dass die Dark Fantasy mit Romance-Schwerpunkt der ausschlaggebende Faktor war, lässt sich vor allem daran erkennen, dass gerade in den frühen 2000er Jahren fast alle Romantasy-Romane düstere Elemente enthielten.
Der Einfluss der „Dark Romantasy“ war schließlich so groß, dass viele Verlage und Autoren bis heute davon zehren. Und auch verwandten Genres wie der Dystopie hat der Trend zu einem neuen Aufschwung verholfen. Zu den erfolgreichsten Titeln in diesem Bereich gehören nicht umsonst die Trilogie „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins sowie die Pentalogie „Selection“ von Kiera Cass.
Die Romantic Fantasy ist vor allem von der verwandten Fantasy Romance zu unterscheiden. Der Unterschied liegt lediglich im Verhältnis von Fantasy und Romance. Bei der Fantasy Romance überwiegt der romantische Anteil, bei der Romantic Fantasy der Fantasy-Aspekt.
Siehe auch:
Romantasy
Hinterlasse einen Kommentar