
Buchinformationen
| Titel | Bridgerton – In Liebe, Ihre Eloise |
| Band | 5 von 8 |
| Autor | Julia Quinn |
| Verlag | HarperCollins |
| Übersetzung | Petra Lingsminat, Ira Panic |
| ISBN | 978-3-749-90402-0 |
| Seitenzahl | 400 |
| Genre | Regency Romance |
| Bewertung | 3 von 5 Sterne |
Klappentext
Die Brieffreundschaft, die sich zwischen Eloise Bridgerton und Sir Phillip Crane entwickelt hat, bedeutet ihm viel. Seit seine Gattin einer schweren Krankheit erlag, sehnt er sich nach Gesellschaft. Überraschend geht eines Nachts sein Wunsch in Erfüllung, als eine Kutsche vorfährt und die Briefschreiberin aussteigt. Eloise ist bereit, auf die Avancen einzugehen, die er ihr in seinen Zeilen gemacht hat. Aber kaum hat er ihr einen ersten Kuss geraubt, erhält Phillip erneut Besuch: Eloises vier Brüder verlangen erbost, dass er ihre Schwester heiratet, jetzt, da er ihren guten Ruf in Gefahr gebracht hat …
Meine Meinung
Philip Crane hat gerade seine Frau verloren, als er Post von ihrer Verwandten Eloise Bridgerton erhält. Schnell wird daraus eine Brieffreundschaft. Und Phillip bittet Eloise, seine Frau zu werden. Sie beschließt, alles stehen und liegen zu lassen, um Phillip zu kennenzulernen und taucht plötzlich persönlich bei ihm auf. Doch dort wird sie nicht so freudig empfangen wie erwartet, denn sie erfährt, dass er Kinder hat, die zunächst gar nicht begeistert von ihr sind. Sie versuchen alles, um sie loszuwerden, aber Eloise hat selbst so viele Geschwister und weiß sich zu helfen. Nach und nach merkt Phillip, dass sie vielleicht doch die Richtige ist.
Der fünfte Band der Bridgerton-Reihe ist der erste Band, der sich nicht mit der prunkvollen Gesellschaft Londons beschäftigt und auch in seiner Handlung einzigartig ist. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass der Handlungsbogen sich zeitlich in den Rest der Reihe einfügt. Hier gibt es einige logische Lücken; einige Handlungsstränge wurden zu holprig behandelt und passen vor allem nicht zu der teilweise parallel verlaufenden Handlung des vierten und sechsten Bandes.
Es gibt auch eine grundlegende Änderung im Stil: Am Anfang der Kapitel stehen keine Auszüge aus Lady Whistledowns Kolumnen mehr. Stattdessen finden sich nun Auszüge aus dem Briefwechsel zwischen den beiden Hauptfiguren.
Was die Charaktere anbelangt, so sind diese wie zu erwarten. Eloise ist – wie man sie aus der Serie und den vorherigen Bänden kennt – eine ziemliche Quasselstrippe, die es wagt, anderen die Stirn zu bieten und definitiv ihren eigenen Kopf hat.
Sir Phillip hingegen ist ein typischer, vom Schicksal gebeutelter Exzentriker, der Pflanzen einfach lieber mag als Menschen. Man erlebt ihn vor allem als verschlossenen Mann, der natürlich auch ein Problem mit Wutanfällen hat. Diese werden – anders als bei den Bridgerton-Brüdern – zumindest schlüssig damit begründet, dass sein Vater ihn als Kind misshandelt hat. Leider projiziert er das Verhalten seines Vaters auf seine Kinder und weiß nicht, wie er mit ihnen umgehen soll. Das ist auch einer der Kernkonflikte des Buches.
Als wären seine Wutausbrüche nicht schon problematisch genug, verhält er sich, kaum, dass er Eloise geehelicht hat, wie ein Tier; es geht nur noch um körperliche Zuwendung, auch wenn diese völlig unangemessen ist. Die übliche, schlechte Kommunikation zwischen den beiden bestärkt das Problem nur. Dabei ist anzumerken, dass Eloise durchaus kommunizieren will; Sir Phillip sie aber lieber begatten möchte. Reden ist bekanntlich Lava.
Es war allerdings erfrischend, ein Buch zu lesen, in dem es nicht um einen Ball oder eine andere Gesellschaft geht, so sehr ich sie auch liebe. Mir hat auch gefallen, dass Phillip Crane ein Witwer mit Kindern ist. So etwas gab es bisher noch nicht. Es war auch sehr spannend zu sehen, dass Eloise, nachdem sie jahrelang ledig und schon eine alte Jungfer war, doch noch ihre Erfüllung findet.
Diejenigen, die vor allem für die hiesigen Gesellschaften des ton am Ball geblieben sind, könnten von Eloises Geschichte enttäuscht werden. Für Eloise-Fans auf jeden Fall ein Muss!
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