Julia Quinn: Bridgerton – Penelopes pikantes Geheimnis [Rezension]

Cover © HarperCollins

Buchinformationen

TitelBridgerton – Penelopes pikantes Geheimnis
Band4 von 8
AutorJulia Quinn
VerlagHarperCollins
ÜbersetzungPetra Lingsminat, Ira Panic
ISBN978-3-749-90399-3
Seitenzahl432
GenreRegency Romance
Bewertung2 von 5 Sterne

Klappentext

London, 1824: Seit langem ist Penelope heimlich in den umschwärmten Colin Bridgerton verliebt – hoffnungslos, da der begehrte Junggeselle sie, ein unscheinbares Mauerblümchen, bis jetzt gar nicht wahrgenommen hat. Doch dann begegnet sie ihm im Haus seiner Schwester. In einem bewegenden Gespräch gesteht Colin ihr, wie sehr er sich nach wahrer Liebe sehnt, und küsst sie zärtlich. Fortan hat er nur noch Augen für sie. Aber Penelope hat ein Geheimnis, dessen Enthüllung ihr unverhofftes Glück gefährden würde: Unter dem Pseudonym Lady Whistledown schreibt sie pikante, manchmal skandalöse Kolumnen über die Mitglieder der Gesellschaft. Jeder will wissen, wer die Lady mit der Giftfeder ist. Was, wenn Colin es herausfindet?

Meine Meinung

Penelope Featherington ist achtunzwanzig Jahre alt und gilt als alte Jungfer. Sie hat sich damit abgefunden, dass sie wohl nie heiraten wird, schon gar nicht ihre große Liebe. Vor mehr als zehn Jahren verliebte sie sich Hals über Kopf in keinen Geringeren als den älteren Bruder ihrer besten Freundin Eloise, Colin Bridgerton, nur, dass der sie nicht liebt und sogar in der Vergangenheit deutlich gemacht hat, dass er sie nicht heiraten wird.
Als Colin dann schließlich von einer langen Reise zurückkehrt, scheint ihm Penelope endlich doch ins Auge zu springen und es kommt zu anregenden Gesprächen zwischen den beiden. Doch als Lady Danbury eine Belohnung für denjenigen ausspricht, der Lady Whistledown entlarvt, gerät die neu entdeckte Liebe in Gefahr.

Für die Zuschauer der Serie sind Penelope und Colin wohl das begehrteste Paar. Das mag auch der Grund sein, warum sich die dritte Staffel um die zwei und nicht um Benedict und Sophie drehen wird.

Charakterlich unterscheiden sich sowohl Penelope als auch Colin von ihrem Serien-Ich.
So ist Penelope im Buch leider zu formlos geraten. Es wird immer wieder betont, dass sie etwas besonderes ist, doch davon merkt man nicht viel. Sie entspricht dem Klischee eines Mauerblümchens und nicht einmal ihre Tätigkeit als Whistledown lässt sie großartig besonderer erscheinen. Die einzige nennenswerte Eigenschaft von Penelope ist ihre Intelligenz.

Colin hingegen kennt man auch aus den Vorgängerbänden als gewitzten Charmeur, der instinktiv weiß, was er sagen muss, um den Menschen zu schmeicheln und sie aus der Reserve zu locken. Das sind Eigenschaften, die er auch in seinem eigenen Band hat. Aber wie so ziemlich alle Bridgerton-Brüder, wenn nicht sogar alle männlichen Hauptfiguren, hat er ein Problem mit Wut. So reagiert er vor allem Penelope gegenüber so zornig, dass er seinem ältesten Bruder Anthony beinahe schon den Rang abläuft, sie regelrecht bedroht und natürlich wird das wieder alles im Namen der Liebe legitimiert. Er meint es ja nur gut, er sorgt sich ja nur um Penelope. Dass man sich auch um jemanden sorgen kann, ohne sich wie das letzte zu verhalten, sei mal dahingestellt.

Inhaltlich passiert leider auch nicht sonderlich viel und das, obwohl es der zweitlängste Band ist. Der Hauptkonflikt, Penelopes Rolle als Lady Whistledown, besteht zum größten Teil aus Colins Wutausbrüchen.

Obwohl ich mich sehr auf diesen Band gefreut habe, weil mir die Dynamik zwischen Colin und Penelope in der Serie so gut gefallen hat, bin ich von ihrer Liebesgeschichte im Buch überhaupt nicht überzeugt. Nicht nur, dass es zäh und langweilig zu lesen war; man hatte sich irgendwie mehr von den Charakteren und etwas mehr von der Handlung erhofft. Außerdem ist anzumerken, dass der Verlag den Klapptext vermasselt hat. Für jemanden, der die Serie nicht kennt, enthält er einen massiven Spoiler, nämlich die Enthüllung, dass Penelope Lady Whistledown ist. Das Buch wäre wahrscheinlich interessanter zu lesen, wenn man es nicht wüsste, denn ein großer Teil dreht sich darum, wer Whistledown wirklich ist. Das wird erst ziemlich spät enthüllt.

Wirklich empfehlen kann ich den vierten Band nicht, aber ich denke, der ein oder andere wird trotzdem seine Freude daran haben. Das dürften vor allem diejenigen sein, die sich auf dieses Paar freuen.

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