T. J. Klune: The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen [Rezension]

Cover © Heyne

Buchinformationen

TitelThe Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen
Band1 von 3
AutorT. J. Klune
VerlagHeyne
ÜbersetzungCharlotte Lungstrass-Kapfer
ISBN978-3-453-27478-5
Seitenzahl576
GenreScience-Fantasy, Romantasy
Bewertung5 von 5 Sterne

Klappentext

Nick Bell ist ein ganz gewöhnlicher Teenager. Wobei das in einer Stadt voller Superhelden schon wieder ungewöhnlich ist. Und der beste Autor von Superhelden-Fan-Fiction zu sein, ist ja quasi auch eine Superkraft, oder? Als Nick eines Tages Shadow Star, dem berühmtesten Helden der Stadt – und sein heimlicher Schwarm – begegnet, beschließt er, selbst ein Held zu werden, um Shadow Star zu beeindrucken. Widerwillige Hilfe bekommt er dabei von seinem besten Freund Seth. Wird Nick Shadow Stars Herz erobern oder erkennt er, dass seine wahre große Liebe eigentlich schon die ganze Zeit an seiner Seite ist?

Meine Meinung

Mit „The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen“ entführt uns T. J. Klune nach Nova City, wo Superhelden und gewöhnliche Menschen Seite an Seite existieren. Nick, ein ganz normaler Teenager mit einer außergewöhnlichen Leidenschaft für Superhelden-Fanfiction, findet sich plötzlich in einem Strudel aus Abenteuer, Liebe und Selbstfindung wieder.

Der sanfte Einstieg in „The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen“ ist wie das Öffnen eines Fensters in eine neue Welt. T. J. Klune nimmt sich die Zeit, die Leser behutsam in das Leben von Nick Bell einzuführen. Dieser ruhige Beginn ist bedacht gewählt, denn er spiegelt die Normalität von Nicks Alltag wider, bevor das Außergewöhnliche Einzug hält. Wir lernen Nick kennen, seine Familie, seine Freunde, seine Schule – die kleinen und großen Dinge, die seinen Tag bestimmen.

Ein zentrales Thema in Nicks Leben ist das Schreiben von Fanfiction, in die er sich selbst integriert. Für diejenigen, die mit Fanfiction nicht vertraut sind, mag dieser Aspekt zunächst befremdlich wirken. Doch Klune nutzt gerade diesen scheinbar seltsamen Spleen, um die Tiefe von Nicks Charakter zu enthüllen. Fanfiction ist für Nick nicht nur ein Hobby, sondern ein Ventil für seine Kreativität, seine Hoffnungen und Ängste. Sie ist ein Spiegel seiner Seele und ein Vorbote der außergewöhnlichen Dinge, die noch kommen werden.

Die Zutaten für eine außergewöhnliche Geschichte Klune ist bekannt für seine Fähigkeit, humorvolle Geschichten mit tiefgründigen Charakteren zu verweben, und „The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen“ ist keine Ausnahme. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Nick erzählt, der nicht nur mit seiner sexuellen Identität zu kämpfen hat, sondern auch mit seiner Schwärmerei für einen der lokalen Superhelden. Klune nimmt die Superhelden-Tropen liebevoll aufs Korn und schafft es, den Leser zum Lachen zu bringen, während er gleichzeitig wichtige Themen wie Freundschaft, Akzeptanz und die Suche nach der eigenen Identität anspricht.

Eine weitere Stärke des Buches liegt in der Vielfalt der handelnden Figuren. Sie repräsentieren ein breites Spektrum gesellschaftlicher Vielfalt – von unterschiedlichen sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten bis hin zu verschiedenen ethnischen Hintergründen und sozialen Schichten. Diese Vielfalt ist kein bloßes Beiwerk, sondern ein zentraler Aspekt der Erzählung, der die Figuren authentisch und greifbar macht. Klune gibt einer Vielzahl von Stimmen Raum, die in der Literatur oft übersehen werden. Besonders hervorzuheben ist die Darstellung von Nick als neurodivergenter Protagonist, dessen ADHS nicht nur eine Randnotiz ist, sondern integraler Bestandteil seiner Persönlichkeit und seiner Art, die Welt zu erleben.

Obwohl die Handlung stellenweise vorhersehbar ist, macht gerade diese Vorhersehbarkeit den Reiz des Buches aus. Der Leser kann sich auf die Entwicklung der Charaktere und die zwischenmenschlichen Beziehungen konzentrieren, ohne durch komplexe Wendungen abgelenkt zu werden. Das macht den Roman zu einer erfrischenden Lektüre, die vor allem jüngere Leser ansprechen dürfte, aber auch älteren Fans von Jugendromanen Freude bereiten kann.

„The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen“ ist ein gelungener Auftakt zu einer romantischen Science-Fantasy-Trilogie, die zwar etwas schleppend beginnt, aber schnell an Fahrt gewinnt. Mit einer Mischung aus Humor, Herz und einer Prise Superhelden-Action bietet das Buch eine unterhaltsame und zugleich reflektierende Lektüre. Es ist ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch zeigt, dass jeder auf seine Weise außergewöhnlich sein kann.

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